"Frédégonde" in Dortmund

In dieser Oper geht es um den Machtkampf zweier Königinnen in der Zeit der Merowinger, Brunhilda und Frédégonde. Die eigentliche Hauptfigur ist Brunhilda; als Titel hätte sie aber zu sehr an Wagner erinnert. Brunhilda unterliegt im Machtkampf, sie soll vom Schwiegersohn der Konkurrentin ins Kloster gebracht werden. Dieser aber verliebt sich und heiratet sie. Zuletzt endet das Drama aber tödlich für Brunhilda. Komponist Ernest Guiraud verstarb, bevor er sein Werk vollenden konnte, Camille Saint-Saëns sprang ein und schrieb die letzten beiden Akte. Am Theater Dortmund wurde die lange geplante Premiere nun coronakonform und dabei höchst kreativ gestaltet. Das Publikum sitzt in den Rängen, der Chor singt im Parkett und hat dadurch „eine akustisch zutiefst befriedigende Rolle“ (Frankfurter Rundschau). Das Orchester auf der Bühne ist unter eine Leinwand platziert, auf der ein extra für diese Premiere angefertigten Film zeigt, an dem die Protagonisten (Solisten und Chor) mitwirkten. Das Ganze wurde außerdem gestreamt. „Es ist per se eine logistische Glanzleistung der Oper Dortmund, diese Melange aus konzeptioneller Anpassung, szenischer Einstudierung und Terminverschiebung zu einer Premiere von besonderem ästhetischem Reiz gebracht zu haben“, schreibt die neue musikzeitung (nmz). Diese Oper ausgegraben zu haben, ist ein weiterer Verdienst der Dortmunder Oper. „Die Protagonisten und der von Fabio Mancini einstudierte Chor werfen sich (…) mit Lust ins beredete französische Pathos“, so die nmz. Und die Frankfurter Rundschau bilanziert: „Ein großartiger Abend.“ Das Foto (Björn Hickmann, Stage Picture) zeigt Hyona Kim als Frédégonde und Sergey Romanovsky als Mérowig.  

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