Premierenberichte

"Stirb du wenn du kannst" in Hannover

23.03.2011 | "Stirb du wenn du kannst" ist "ein Wiener Totentanz" in der Choreografie von Jörg Mannes, der sich damit seine Heimatstadt vorgenommen hat. Es ist seine vielleicht persönlichste Choroegrafie, die er dem Hannoveraner Publikum zeigt. Mannes, der seine Heimatstadt schon lange verlassen hat, skizziert hier seine Landsleute - distanziert und augenzwinkernd zugleich. "Der Wiener ist ein mit sich unglücklicher Mensch, der den Wiener hasst, aber ohne den Wiener nicht leben kann": Das Zitat von Hermann Bahr stellt die Staatsoper ihrem Einleitungstext zum Ballettabend voran und drückt damit aus, was die Choreografie zeigen will. "Gute Kunst im Orchestergraben", heißt es in der "Neuen Presse". Die musikalische Leitung liegt bei Stefan Klingele und Toshiaki Murakami. (Foto: Gert Weigelt)Weiterlesen

"Isabeau" in Braunschweig

23.03.2011 | Pietro Mascagni, mit Leoncavallo und Puccini einer der prominentesten italienischen Komponisten nach Verdi, hat knapp zwanzig Opern komponiert. Dennoch wird heute zumeist nur seine frühe Erfolgsoper "Cavalleria rusticana" aufgeführt. Dabei wurde die Uraufführung von "Isabeau" 1911 in Buenos Aires vom Publikum bejubelt und in Italien zu einer der populärsten Opern. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde sie allenfalls noch konzertant aufgeführt. Das Staatstheater Braunschweig hat die Geschichte der Königstochter Isabeau, die sich für keinen Ehebewerber entscheiden kann, von ihrem Vater dafür bestraft wird und am Ende mit dem dann doch gefundenen Liebhaber in den Tod geht, nun wieder ausgegraben. "Hinreißend spielfreudig und exzessiv in individualisierter Darstellung der in pinkfarbenen Leggins und grauen Mänteln unterschiedlicher Materialität gekleidete, sich auf schwankendem Terrain bewegende Chor des Staatstheaters", so lautet die Beschreibung auf nmz.online. Einstudiert wurde er von Georg Menskes, der das Werk auch dirigiert. Regie führte Konstanze Lauterbach. Das Foto zeigt Mária Porubcinová als Isabella.Weiterlesen

"Tristan und Isolde" an der Deutschen Oper Berlin

17.03.2011 | Begeisterter Applaus für die musikalische Leistung des Ensembles und des Chefdirigenten Donald Runnicles - heftige Buh-Rufe für die Regie von Graham Vick: Das war die Publikumsreaktion auf die Premiere von "Tristan und Isolde" an der Deutschen Oper Berlin. Die Presse reagierte differenzierter auf die Inszenierung, die Vick in die Gegenwart und in eine bürgerliche Wohnanlage verlegte. Im dritten Akt schließlich lebt Tristan als alter Mann in einem Rentnerheim, wo er zwischen Traum und Wachen seiner verlorenen Geliebten gedenkt. Neben dem Dirigenten gab es viel Beifall auch für die Sänger der Titelrollen: Peter Seiffert als Tristan und Petra Maria Schnitzer als Isolde. Das Foto von Matthias Horn zeigt die beiden in ihrem Zuhause in inniger Umarmung.Weiterlesen

"Triple Bill" in Oldenburg

13.03.2011 | Bob Dylan, Jon Lord von Deep Purple, Eric Burdon, Neil Diamond und andere Musiker, die die späten 60er- und 70er-Jahre geprägt haben, werden in diesem Jahr 70 Jahre alt. Anlass für das Staatstheater Oldenburg, drei Choreografen unterschiedlicher Herkunft und Prägung zu beauftragen, sich mit der Musik dieser Rock- und Pop-Legenden zu beschäftigen und mit der Frage, was diese Musik heute für sie bedeutet: Arco Renz,den gebürtigen Bremer, den Slowenen Iztok Kovac und Omar Rajeh aus dem Libanon. Gemeinsam haben die drei Künstler, dass sie erst nach der 68er-Revolution auf die Welt kamen und die Musik, die aus einem Gefühl von Revolte und Aufbruch entstand, erst im Rückblick wahrgenommen haben. Die Herangehensweise der drei Choreografen ist durchaus unterschiedlich - und sehenswert! Omar Rajeh lebt im Libanon und denkt im Zusammenhang mit den 60er-Jahren vor allem an die goldenen Zeiten seiner Heimat. Das Foto zeigt die Choreografie von Omar Rajeh: "It's May, May-be Or May-never”.Weiterlesen

"I Capuleti et i Montecchi" in Essen

13.03.2011 | In der konzertanten Aufführung der Bellini-Oper in Essen spielten die ca. 40 Herren des Aalto-Opernchores eine Hauptrolle. Wenn die Konzentration ganz der Musik gilt, kann sich jeder einzelne Sänger umso weniger hinter dem szenischen Geschehen verstecken. Die Begeisterung über den musikalischen Eindruck insgesamt, speziell aber auch über die Leistung des Herrenchores war einhellig. Als "fein und schlank" wird der Chor-Gesang in den Ruhr Nachrichten beschrieben , "erstklassig" und "prachtvoll" lauten die Attribute in der Recklinghäuser Zeitung beziehungsweise der WAZ. Das Wagnis, diese Oper, deren Handlung auf der Geschichte von Romeo und Julia basiert, konzertant aufzuführen, ist dank des durchgehend hohen musikalischen Niveaus offenbar gelungen. Das Foto von Matthias Jung zeigt Anna Virovlansky in der Rolle der Julia und Michaela Selinger als Romeo.Weiterlesen

"Triumph der Liebe" in Erfurt

11.03.2011 | Was wäre, wenn Johann Sebastian Bach eine Oper geschrieben hätte? Dirigent Samuel Bächli ist dieser Frage nachgegangen - und hat mit "Triumph der Liebe" seine Antwort vorgelegt. Aus Kantaten Johann Sebastian Bachs hat der Erste Kapellmeister des Theaters Erfurt eine Oper zusammengestellt, die auf dem gleichnamigen Intrigenspiel von Pierre Carlet de Marivaux aus dem Jahr 1732 basiert. Die liebevolle Inszenierung von Bettina Lell ist ein Vergnügen für das Publikum Am Schluss gab es Jubel für alle Beteiligte, insbesondere für die Solisten Julia Neumann und Benno Schachtner. Aber natürlich auch für Samuel Bächli. Unser Foto (Theater Erfurt, Lutz Edelhoff) zeigt Julia Neumann im Männergewand.Weiterlesen

"Lucia di Lammermoor" in Dortmund

11.03.2011 | Die musikalische Leistung des Dortmunder Ensembles wurde einhellig bejubelt, szenisch (Inszenierung: Christian Pade) gab es beim Schlussapplaus auch einige Missfallensbekundungen. Der Regisseur versetzte das Bühnengeschehen hinter eine Käfigwand. Insgesamt war die Premiere unter der musikalischen Leitung von Motonori Kobayashi ein voller Erfolg. Viel Beifall gab es auch für den exzellenten Opernchor (Einstudierung: Granville Walker). Christina Rümann in der Titelrolle zeigte eine ausgezeichnete Leistung. Das Foto (Thomas M. Jauk) zeigt Simon Neal (Enrico) und Stephan Boving (Normanno).Weiterlesen

"Final Fiction" in Braunschweig

03.03.2011 | "Bruchstücke einer Biografie, Fragmente einer Weltanschauung, Blitzlichter einer Lebenshaltung - all die Momente, die großen Wünsche und die bitteren Enttäuschungen ebenso wie die alltäglichen kleinen wiederkehrenden Rituale, sie alle zusammen werden getragen von unserer Sehnsucht nach diesem einen ganz besonderen Leben, der Hoffnung auf ein Etwas, das mich zu diesem einen bestimmten Ich macht." So leitet das Braunschweiger Theater die Beschreibung zur Tanz-Premiere "Final Fiction" in der Choreografie von Jan Pusch ein. "Das ist atemberaubend zu sehen und lässt einen fast etwas berauscht zurück", schreibt Andreas Berger in der "Braunschweiger Zeitung". Der Compagnie attestiert er "teils akrobatische Präzision und stupende Synchronität". Unser Foto (Karl-Bernd Karwasz) zeigt die Ensemble-Mitglieder Sebastian Geiger, Nao Tokuhashi, Jared Marks.Weiterlesen

"Genoveva" am Vogtlandtheater Plauen-Zwickau

02.03.2011 | Das Libretto von Robert Schumanns einziger Oper geht auf eine mittelalterliche Heiligenlegende zurück. Pfalzgraf Siegfried bricht zum Kreuzzug auf und vertraut seine Frau Genoveva seinem Verwalter Golo an. Dieser verliebt sich in seine Herrin, wird von ihr abgewiesen und ersinnt einen gemeinen Racheakt. Regisseur Jochen Biganzoli erzählt die Geschichte für das Theater Plauen-Zwickau aus der Sicht Golos, dem er biografische Züge Schumanns gibt. Ein Mensch, der, frustriert in vielerlei Hinsicht, sich seine eigene Welt baut, in der er mehr und mehr den Kontakt zur Wirklichkeit verliert, in Trugbilder gerät und schließlich in völliger Zerrüttung der Welt verloren geht. Die musikalische Leitung hatte Tobias Engeli. Mit dabei auch der Opernchor, der Männerchor Liederkranz sowie Mitglieder der Singakademie Zwickau. (Foto: Peter Awtukowitsch)Weiterlesen

"Romeo und Julia" in Mannheim

02.03.2011 | Der "Romeo und Julia"-Stoff hat seit Ende des 18. Jahrhunderts immer wieder Ballettmeister und Choreografen zu Handlungsballetten angeregt. 1938 schuf Sergej Prokofjew seine Ballettmusik, die bis heute in verschiedenen Choreografien zum Repertoire gehört und "Romeo und Julia" zu einem der populärsten Ballette gemacht hat. "Romeo und Julia" handelt von der Bedingungslosigkeit der Liebe. Für Kevin O’Day ist die Frage, wie die Kraft der Liebe und der Drang nach Freiheit ein festes Gefüge erschüttern können, Ausgangspunkt seines Balletts. Der Mannheimer Ballettdirektor erarbeitete damit das erste Handlungsballett für sein Ensemble am Nationaltheater.Weiterlesen

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