"The Rake's Progress" in Augsburg

Strawinskys einziges abendfüllendes Musiktheaterwerk hatte – nach langer Pause – am Staatstheater Augsburg Premiere, nach wie vor in der Ausweichspielstätte martini Park. Zum ersten Mal in Augsburg inszeniert Jan Eßinger, der durchaus aktuelle Assoziationen einbaut, etwa, indem er den „Wüstling“ Tom Rakewell, der der Konsumlust verfallen ist, immer wieder bestellte Paket entgegennehmen lässt. „Die Musik ist spritzig, die Sänger sind trefflich besetzt, und die Inszenierung tut manches, um zeitgemäß zu erscheinen“, findet die Augsburger Allgemeine Zeitung. Die Augsburger Drehbühne offenbart viele ganz unterschiedliche Szenarien. Der BR berichtet von einer „Optik des Budenzaubers“. Schließlich landet Rakewell in der Psychiatrie. „Das alles ist so sinnbildlich illustriert, wie es sich für ein Moralstück gehört, wobei Jan Eßinger immer noch ironisch genug ans Werk geht, um den Zeigefinger nicht allzu aufdringlich Richtung Himmel zu weisen“, so der BR. Und: „Der Chor machte seine Sache gut, schließlich muss er blitzlichtartige Auftritte absolvieren, wie es eine Moritat mit jeweils kurzen Episoden nun mal vorschreibt.“ Das Foto (Jan-Pieter Fuhr) zeigt den Opernchor des Staatstheaters mit Shin Yeo als Nick Shadow, Sung min Song als Tom Rakewell und Natalya Boeva als Mother Goose.

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