Premierenberichte

„Paradise Reloaded“ in Bielefeld

23.01.2020 | Der Komponist Peter Eötvös hat sich bereits in seiner Oper „Die Tragödie des Teufels“ mit der Geschichte der Genesis und deren Themen beschäftigt. Seine Oper „Paradise Reloaded (Lilith)“ stellt nun die Figur der Lilith, Adams erster Frau, in den Mittelpunkt. Ebenso wie der gefallene Engel Lucifer wurde Lilith verstoßen – aus dem Paradies, weil sie den männlichen Herrschaftsanspruch nicht akzeptieren wollte. Nun beginnt Spiel um Macht und Einfluss. Lucifer zeigt die Zukunft der Menschheit auf, um zu beweisen, dass diese ein missratenes Experiment Gottes sei. Jeder und jede der vier...Weiterlesen

"Eugen Onegin" in Braunschweig

21.01.2020 | Tschaikowsky wählte für sein Werk die Bezeichnung „Lyrische Szenen“, nicht „Oper“: Zeichen dafür, dass er mehr Wert auf das Innere der Personen und auf das Beziehungsgeflecht denn auf ein dramatisches Geschehen legte. Isabel Ostermann, Braunschweigs Operndirektorin, richtet ihre Inszenierung danach aus, reduziert das Bühnenbild auf einige wenige Elemente, um der Innenperspektive mehr Raum zu geben. Onegin, zu Beginn ein „gutaussehender Unsympath“ (online musik magazin), erkennt erst zu spät, was ihm Tatjana bedeutet oder bedeuten könnte. Und sein tödlicher Schuss auf den Freund lässt ihn...Weiterlesen

"Chaosmos" in Wuppertal

19.01.2020 | „NOperas!“ ist ein vom Fonds Experimentelles Musiktheater gefördertes Projekt: In jeweils drei Opernhäusern entwickeln sich unterschiedliche Aufführungssituationen, die Impulse zur Erforschung des Musiktheaters im 21. Jahrhundert und zu neuen Formen der Zusammenarbeit geben sollen. In der Kooperation zwischen der Oper Halle, dem Theater Bremen und der Oper Wuppertal wurde in Wuppertal nun „Chaosmos“ aufgeführt: eine Mischung von originaler Komposition, traditionellem Repertoire und freier Improvisation, bei der auch das Publikum eine Rolle spielt. Die beiden Brüder Jay und Joe arbeiten in...Weiterlesen

"The Cold Trip" in Mainz

15.01.2020 | „Eine wachsende soziale Kälte breitet sich aus, greift in unser Innerstes und lässt uns frösteln“. Das lesen wir in der Werkbeschreibung des Staatstheaters Mainz zu „The Cold Trip“, ein „Hörtheater“ mit Werken von Franz Schubert und Bernhard Lang. Die „wachsende soziale Kälte“ kennen wir aus Schuberts „Winterreise“. Bernhard Lang hat den Liederzyklus stilistisch vielfältig und mit englischen Texten „ins Heute übersetzt“, so das Theater. Mittels Loops und Sampling überschreibt er die Schubert-Lieder und vermittelt damit eben diese Kälte. Beteiligt ist auch das Mainzer Geräuschensemble, das die...Weiterlesen

"Cendrillon" in Ulm

14.01.2020 | Und noch eine Version des „Aschenputtel-Märchens“: Das Theater Ulm hat sich für Jules Massenets „Cendrillon“ nach dem französischen Märchenüberlieferer Charles Perrault entschieden. Hier gibt es weder blutige Fersen noch abgeschnittene Zehen, stattdessen eine gute Fee, die dem von Stiefmutter und -schwestern getriezten Mädchen hilft. Statt Grausamkeiten sprühe diese Version „viel mehr vor Zauberei und Poesie als die der Brüder Grimm“, berichtet das Theater in seiner Programmbeschreibung. „Cendrillon“ sei eine Oper über die Kraft der Träume und das Erwachsenwerden. Das Ulmer Premierenpublikum...Weiterlesen

"La Cenerentola" in Bremerhaven

09.01.2020 | Das Märchen vom armen schönen Mädchen, das von Stiefmutter und Stiefschwestern schlecht behandelt und als Magd missbraucht wird, kennt viele Ausformungen: ihr Name ist Cinderella, Cendrillon, Aschenputtel oder Cenerentola. Immer spielt der passende Schuh eine wichtige Rolle, mit dessen Hilfe der schöne Prinz die „wahre Braut“ heimführen kann. Das Ende des Märchens sieht jeweils unterschiedliche Schicksale für den Rest der Familie vor. Gioachino Rossini hat aus dem Stoff der „Cenerentola“ eine anrührende Oper mit durchaus humoristischen Momenten gemacht. Am Stadttheater Bremerhaven erlebte sie...Weiterlesen

"Don Giovanni" in Karlsruhe

07.01.2020 | „Und trotzdem sympathisiert Mozart mit diesem Don Giovanni“, lesen wir auf der Webseite des Badischen Staatstheaters, wo Mozarts viel gespielte Oper im Dezember Premiere hatte. Nicht nur Mozart, sondern auch die meisten anderen Protagonisten fühlen sich immer wieder, wenn auch ambivalent, zu diesem Schürzenjäger hingezogen. „In Karlsruhe wird die Geschichte eines Niedergangs erzählt, und Visser und der Titelheld, Konstantin Gorny, erzählen sie so kraftvoll, dass man kaum umhinkommt, Don Giovanni zu mögen“, berichtet die Frankfurter Rundschau. Regisseur Floris Visser verlegt die Handlung in...Weiterlesen

"Ludwig II." in Regensburg

20.12.2019 | Vor zwanzig Jahren wurde „Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies“ im extra für das Stück gebauten Musicaltheater am Forggensee in Füssen – „am Originalschauplatz“ – uraufgeführt. In einem bombastischen Bühnenbild konnte das Publikum einzelne Szenen aus dem Leben des „Kini“ erleben. Wirtschaftlich ging das Abenteuer in Füssen nicht gut aus, so dass irgendwann der Vorhang fiel. Nun, zum 80. Geburtstag des Komponisten Franz Hummel, wurde das Werk erstmals an einem Stadttheater gespielt. Regensburgs Intendant Jens Neundorff von Enzberg fand, dass Hummel in Bayern gespielt werden müsse. Hummel...Weiterlesen

"Weiße Rose" in Schwerin

18.12.2019 | „Nicht schweigen, nicht mehr schweigen“: Das liest das Publikum des Mecklenburgischen Staatstheaters zu Beginn der Aufführung auf dem Vorhang – und am Ende ist der gleiche Schriftzug wieder zu sehen. Die Oper zeigt die letzten Stunden von Hans und Sophie Scholl vor ihrer Hinrichtung. „Erschütternde Einblicke ins Innere der verwundeten Seelen dieses ganz besonderen Geschwisterpaares“ gebe das Werk von Udo Zimmermann, so das Theater auf seiner Webseite. „Ihr Schrei nach Freiheit und Frieden verhallt im Angesicht ihres Opfergangs – und wird so zur eindringlichen Mahnung an uns.“ Es gibt keine...Weiterlesen

"Der Kaiser von Atlantis" in Altenburg

16.12.2019 | Eine mehr als traurige Entstehungsgeschichte umgibt diese Kammeroper von Viktor Ullmann: Er schrieb das Werk 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt und starb kurz darauf in Auschwitz. „Außergewöhnliche Entstehungsgeschichte, außergewöhnliche Umsetzung“, kommentiert die Leipziger Volkszeitung. Das Material konnte gerettet werden; erst 1975 wurde die Oper in Amsterdam uraufgeführt. Nun wurde sie im Theaterzelt Altenburg gespielt. Es geht um den Tod, der seinen Job nicht mehr machen will, was zum Chaos im Reich des kriegführenden Kaisers führt. Erst der „Deal“ zwischen Kaiser und Tod (...Weiterlesen

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