Yvonne ist plump, hässlich und stumm. Aber der Prinz von Bourgogne will sie dennoch zu seiner Prinzessin machen. Am Hof erweist sich dann, dass eigentlich die anderen, die Hofleute, dumm sind, grotesk und schwach. Diesen Spiegel ertragen sie nicht und lassen Yvonne genüsslich an einer Fischgräte ersticken. Philippe Boesmans hat die Tragikkomödie von Witold Gombroviczs für seine Oper verwendet; 2009 wurde sie in Wien uraufgeführt, nun wagte das Oldenburger Staatstheater die deutsche Erstaufführung. Sehr deutlich macht Regisseurin Andrea Schwalbach, dass die „Hässliche“ eigentlich die Schöne ist, während das Volk am Hofe wirklich hässlich wirkt. Diese Inszenierung sei ihr „inspirierend gelungen. Die Charaktere wirken in Überzeichnungen zwischen Abgründigkeit, Oberflächlichkeit, Clowneskerie und Menschlichkeit schlüssig“, so die Nordwestzeitung. Die Deutsche Bühne meint: „So grotesk zugespitzt wie von Schwalbach ist der Abend ein intelligent unterhaltsamer Spaß.“ Auch musikalisch ist der Abend gelungen. „Das Oldenburgische Staatsorchester zeigte sich zur Premiere in Bestform“, berichtet der Weser Kurier. „Gesungen wird durchweg prachtvoll“, urteilt die Deutsche Bühne. Die Nordwest Zeitung berichtet vom „körperlich und stimmlich beweglichen Chor (Einstudierung: Thomas Bönisch)“. Und der Weser Kurier schreibt: „Dazu der von Thomas Bönisch präzise vorbereitete Chor, der (...) durch extreme Spielfreude auffiel.“ Foto: Stephan Walzl