"Das Wunder der Heliane" an der Deutschen Oper Berlin

Als sein Meisterwerk hat Erich Wolfgang Korngold seine Oper bezeichnet, die aber nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten von den Spielplänen verschwand und auch nach dem Krieg keine Wiederentdeckung erfuhr. Erst wenige Häuser haben „Das Wunder der Heliane“ gespielt, jetzt also die Deutsche Oper Berlin in einer Inszenierung von Christoph Loy. Königen Heliane verliebt sich in einen Gefangenen, der – weil er die Freude zurück ins freudlose Land bringen wollte – zum Tode verurteilt ist. Sie zieht sich vor ihm aus (Darstellerin Sara Jakubiak, die für ihre Partie höchstes Lob erhielt, singt tatsächlich nackt auf der Bühne) und soll deshalb ebenfalls sterben. Aber beiden gelingt der Übertritt in ein glücklicheres Reich der Ewigkeit. Solisten und Orchester (Leitung: Marc Albrecht) werden viel gepriesen in den Kritiken, aber auch der Chor darf sich über Lob seiner Leistung freuen. „Herausragend agiert und singt der Chor der Deutschen Oper Berlin (Einstudierung: Jeremy Bines). Diese Chornummern sind gespickt mit ungeheuren Schwierigkeiten der Polyphonie und die Sängerinnen und Sänger des Chors sind diesen Anforderungen mehr als gewaschsen“, lesen wir auf „oper aktuell“. Die neue musikzeitung schreibt: „Ebenso überzeugt der Chor der Deutschen Oper Berlin, welcher zunächst, von zwei ‚seraphischen‘ Solostimmen (Sandra Hamaoui und Meechot Marrero) unterstützt, aus dem Off ertönt und erst am Ende des zweiten Aktes, als revoltierende, in den Herrscherpalast stürmende Menschenmenge ins Spiel kommt. Im dritten Akt versinnbildlicht der Chor das Hin und Her zwischen Glaubens- und Friedens-Utopie, wie auch das Umkippen in Frustration und Hass, mit vokaler Gewalt und bewegten, individualisiertem Spiel (Choreinstudierung: Jeremy Bines). Die Bilanz auf BR Klassik lautet: „Endlich wieder richtig große Oper in Berlins größtem Opernhaus. Ökonomie der Mittel kann man an diesem Abend gewiss nicht erfahren, und genau darum sollte man Korngolds ‚Wunder der Heliane‘ an der Deutschen Oper nicht verpassen.“ Das Foto zeigt Sara Jakubiak als Heliane, Josef Wagner als Der Fremde und Mitglieder des Chores. „Das Wunder der Heliane“, Regie: Christof Loy, Premiere am 18.3.2018 Deutsche Oper Berlin, Copyright: Monika Rittershaus

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