Christian Tombeil, Schauspiel-Intendant in Essen, stammt aus Oberfranken. Jetzt hat er in Hof den „Wozzeck“ inszeniert. Eine Herausforderung, wie der Hofer Intendant, Reinhardt Friese, im Gespräch mit der Frankenpost erklärt: „Mir ist wichtig, dass wir Stücke spielen, die hier noch nicht so bekannt sind… Der Zuschauer soll sich damit herausfordern lassen.“ Das ist geglückt, und das Publikum reagierte begeistert. Die Geschichte vom Soldaten Wozzeck wird hier in die Gegenwart verlegt – mit Rückblenden in die Vergangenheit – und spielt sich in einem sterilen weißen Raum ab: Raum für die Experimente, die der Doktor mit dem unbeholfenen Soldaten anstellt. Die neue musikzeitung sieht leichte Ungereimtheiten beziehungsweise „optischen Ballast“ in der Inszenierung, durch den die Musik erstickt werden könnte. „Dass dies doch nicht geschieht ist das große Verdienst der musikalischen Realisierung dieses Schlüsselwerkes des modernen Musiktheaters“, heißt es dann. „Die Hofer Symphoniker unter der Leitung von Arn Goerke geben in fordernden Dynamik dem Musikdrama angemessene Klänge, und dies im Wechsel von subtiler Kammermusik und dröhnendem Aufschrei… Zudem kann man in Hof ein insgesamt überzeugendes Solistenensemble erleben.“ Anders als im Libretto angelegt, bleibt Wozzeck, nachdem er seine Marie getötet hat, am Leben. Was danach passiert, bleibt ungewiss… Foto: SFF Fotodesign