"Die Walküre" in Wiesbaden

In der „Walküre“ erkennt Göttervater Wotan seinen Machtverlust – und versucht, ihn aufzuhalten. Was, wie wir wissen, nicht gelingen wird. Am Staatstheater Wiesbaden hatte jetzt der zweite Abend der Tetralogie in der Inszenierung von Intendant Uwe Eric Laufenberg Premiere.Laufenberg sei nicht erst seit seinem Bayreuther „Parsifal“ bekannt für seine Attacken auf Tabus im religiösen Diskurs, schreibt die Frankfurter Neue Presse (FNP). So auch in der Wiesbadener „Walküre“. Er spart nicht mit drastischen Bildern und lässt sogar ein lebendiges Pferd mitspielen. „Laufenberg ist ein Regisseur, der die szenischen Sachverhalte ernst nimmt und sich für die Personen interessiert“, kommentiert der WDR. „Feine Sachen“ ebenso wie „Schnapsideen“ erkennt die Frankfurter Rundschau auf der Wiesbadener Bühne. „Alexander Joel am Pult verzichtet darauf, die breit angelegte Dynamik nach oben zu limitieren, das Orchester spielt aus Leibeskräften, die Sänger müssen an den lauten Stellen alles geben, ohne immer durchzudringen“, so die FNP. Sehr tragisch: Gerd Grochowski, der als Wotan noch viele positive Kommentare bekam, starb einen Tag nach der Premiere völlig unerwartet, nachdem er wegen starker Schmerzen am Herzen den Notarzt gerufen hatte. Theater und Mitstreiter reagierten bestürzt. Das Foto (Karl Monika Forster) zeigt Gerd Grochowksi in seiner Rolle als Wotan.  

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