"Die Walküre" in Magdeburg

Die „Walküre“ als Einzelstück in Magdeburg: Was vorher geschah, erfährt man. Was anschließend passiert, muss sich der Opernbegeisterte an anderen Bühnen anschauen. Trotzdem ist dieser „zweite Abend“ ein Erfolg am Theater Magdeburg. Projizierte Randale-Bilder vom Hamburger G20-Gipfel erscheinen an den Wänden. Überflüssig, meint die Rezensentin der Volksstimme, die ansonsten angesichts dieser Aufführung ins Schwärmen gerät: „Einen so grandiosen Abend wie den der 'Walküren'-Premiere in Magdeburg erlebt man selbst als passionierte Operngängerin nur alle Jubeljahre.“ Die neue musikzeitung (nmz) ist etwas verhaltener in ihrem Urteil, resümiert aber: „Und doch ist der Abend unterm Strich ein Gewinn – für jeden Opernfreund, aber auch für die besondere Spezies der Wagnerianer.“ Unter anderem, weil „die tabubrechende Liebesgeschichte der Zwillinge Siegmund und Sieglinde geradeaus, mitreißend körperlich erzählt und hinreißend gesungen“ werde. GMD Kimbo Ishii mit seiner Philharmonie finde schnell in einen durchweg mitreißend packenden Walkürensound, berichtet die nmz: „Er lässt den Sängern durchweg den Raum, sich zu entfalten.“ Und die Volksstimme: „Kimbo Ishii diente mit dem Orchester fast immer sehr genau der Szene mit ihrem psychologisch äußerst genau balancierten, sehr oft von leisen und intimen Tönen dominierten Duktus.“ Das Foto (Andreas Lander) zeigt Richard Furmann als Siegmund.

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