"Violetter Schnee" an der Staatsoper Unter den Linden

Dass auf der Bühne der Berliner Staatsoper ebenso alles im Schnee versank wie zeitgleich im Süden Deutschlands und in Österreich, ist natürlich Zufall – aber es passt einfach. In der neuen Oper von Beat Furrer, die in Berlin uraufgeführt wurde, werden fünf Menschen vom Schnee eingeschlossen und haben kaum Hoffnung auf Rettung. Von einem „Endzeitszenario“ berichtet der rbb. Furrer orientierte sich zunächst an einer Geschichte des russischen Autors Wladimir Sorokin. Händl Klaus schrieb dazu das Libretto; eingespeist wurden weitere literarische Vorlagen sowie in der Inszenierung von Claus Guth eine Vorlage aus der bildenden Kunst: Pieter Bruegels Bild „Der Järger im Schnee“. „‘Violetter Schnee‘reflektiert die existenziellen Erfahrungen des Fremdwerdens und des Verlusts der Sprache angesichts einer drohenden Katastrophe und übersetzt diese in eine suggestive musikalisch-sprachliche Struktur“, schreibt die Staatsoper zur Einführung in das Werk. „Furrer legt in seiner neuen Oper eine mitreißende, packende Phantasie klanglichen Erzählens an den Tag“, so die FAZ. Neben der Schauspielerin Martina Gedek, die – unter anderem – dieses Bild „erzählt“ – wirken vier Sänger-Protagonist/-innen. „Anna Prohaska, Elsa Dreisig, Georg Nigl, Martina Gedeck und alle weiteren Solisten hatten zu Recht Panik am Anfang der Proben, sie leisten Großes, können sich weder an Melodien noch an Texten festhalten“, lesen wir auf BR Klassik, ebenso von „einer hochmotivierten Staatskapelle und hervorragenden Sängern“. Auch das Vocalconsort Berlin ist beteiligt, von der FAZ als „staunenerregend“ gelobt. Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt das Ensemble.

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