"Das Veilchen vom Montmartre" an der Musikalischen Komödie Leipzig

Die Musikalische Komödie in Leipzig hat eine in Deutschland selten gespielte Operette von Emmerich Kálmán auf den Spielplan gesetzt. Weltweit wird sie offenbar derzeit auf keiner anderen Profi-Bühne gespielt. Die Geschichte ähnelt zunächst dem Plot von Puccinis „La Bohème“: Eine arme, aber hübsche und gutherzige junge Frau ist mit drei Künstlern befreundet, in einen von ihnen verliebt. Nur, dass – im Gegensatz zum Schicksal der Mimi – hier ein gutes Ende winkt. Violetta, genannt das „Veilchen“ (in Leipzig trägt sie, passend zum Namen, einen überdimensionierten lila Pullover) bekommt den geliebten Raoul und erweist sich schließlich auch noch als Tochter eines Grafen. Regisseur Urlich Wiggers hat die Geschichte in die Gegenwart versetzt. Warum er die Werke von Emmerich Kálmán so liebe, wird er im Interview auf der Webseite der „Muko“ gefragt, und er erklärt: „Die Musik ist wunderschön.“ Speziell am „Veilchen“ reize ihn, dass „es mal nicht in Ungarn spielt, sondern wir diesmal in Frankreich sind, in Paris. Und das hört man in der Musik.“ Sehr bunt geht es auf der Bühne zu; man sieht Streetart, der Chor tritt als Meer von Blumen auf. Jede Operette, die Ohrwürmer habe, sei gut, erklärt Wiggers. Der Rezensent des MDR findet nur wenig Gefallen an der Inszenierung, findet aber: „Tobias Engeli dirigiert mit Schwung und lässt das Sentiment gekonnt schmelzen.“ Das Foto (Kirsten Nijhof) zeigt Mirjam Neururer als Veilchen und Mitglieder des Ensembles.

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