"Vanessa" in Magdeburg

In Samuel Barbers Oper geht es um das Warten, um unerfüllte Träume, um den Rückzug aus der Realität in eine quasi eingefrorene Welt. Vanessa wartet seit vielen Jahren, lediglich in der Gesellschaft ihrer Mutter und ihrer Nichte Erika, auf die Rückkehr des Geliebten Anatol und hat in der Wartezeit Bilder und Spiegel verhüllt. Die angekündigte Rückkehr des Geliebten soll die Dinge ändern. An seiner Stelle erscheint jedoch sein Sohn, ebenfalls mit Namen Anatol, in den sich Vanessa und Erica beide verlieben, Erika wird von ihm schwanger, unterstützt aber die Verbindung der Tante mit dem jungen Mann. Als er schließlich mir Vanessa abreist, übernimmt Erica die Rolle der Tante und verhüllt wiederum Spiegel und Gemälde. In Magdeburg inszenierten Generalintendantin Karen Stone. „Es ist sehr erfreulich, dass das Regie-Team die doch etwas unglaubwürdige Geschichte ohne überflüssige Verfremdungen so auf die Bühne brachte, wie sie von Librettist und Komponist gedacht war“, schreibt der Opernfreund. Im MDR ist von einem „musikalisch großartigen Abend“ die Rede: „Svetoslav Borisov dirigiert und holt alles aus dieser Partitur heraus.“ Und schließlich das Opernmagazin: „Dieser Abend entließ mit dem Gefühl, wie schön unbekannte Opern sein können.“ Das Foto (Andreas Lander) zeigt Noa Danonals Vanessa, Emilie Renard als Erika, Roland Fenes als alten Doktor und Richard Furman als Anatol.

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