"Un giorno di regno" in Gelsenkirchen

Als komische Oper Giuseppe Verdis kennt man eigentlich nur den „Falstaff“. So wird dem Premierenpublikum am Musiktheater im Revier denn auch auf dem Vorhang der „Falstaff“ angekündigt – obwohl sie doch Karten für „Un giorno di regno“ erworben hatten. Verdi selbst sorgt dann dafür, dass das Orchester doch das spielt, was auf dem Spielplan steht und damit eine Oper des italienischen Meisters, die tatsächlich in Vergessenheit geraten ist. „Kaum zu glauben, dass er während seiner frühen Schaffenszeit, die von zahlreichen Todesfällen engster Familienmitglieder geprägt war, so viel Heiterkeit aufbringen konnte“, kommentiert das Theater in seiner Programmankündigung. Es geht um eine komplexe Verwechslungsgeschichte: „Ein irrwitziges Labyrinth der Heiratsversprechen entsteht, bevor schlussendlich die richtigen Paare zusammenfinden.“  „Alles anders, alles verrückt, alles sehr liebevoll inszeniert. Auftakt für ein komödiantisches Kleinod der Saison“, so schreibt die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) über den Abend. Regisseur Roman Hovenbitzer lange richtig zu, sei albern, listig, deftig, clownesk. Verdi bleibt präsent während des Geschehens auf der Bühne und greift immer mal wieder ein. Auch musikalisch überzeugt das Musiktheater. „Der Opernchor, einstudiert von Alexander Eberle, imponiert durch Spielwitz und beste Musikalität vor allem in den unisono-geführten Wiederholungen von gefälligen Solo-Melodien“, schreibt das Musikmagazin O-Ton. Die Recklinghäuser Zeitung urteilt: „Verdis noch ganz im Stil der komischen Opern Rossinis gehaltene Musik wird von Giuliano Betta am Pult der Neuen Philharmonie Westfalen spritzig umgesetzt.“ Und die WAZ empfiehlt kurz und bündig: „Hingehen!“ Das Foto (Isabel Machado Rios) zeigt den Chor des Musiktheaters im Revier, Lina Hoffmann als Giulietta, Heejin Kim als Marchesa di Poggio und Yevhen Rakhmanin als Baron Kelbar.

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