Eine der Kernfragen von Puccinis Oper sei: „Welches Ende verdient die vermeintlich eiskalte männermordende Herrscherin?“. So schreibt es das Saarländische Staatstheater in seiner Einführung zur „Turandot“-Premiere. Regisseur Jakob Peters-Messer gibt im Gespräch mit dem Saarländischen Rundfunk eine Antwort: „Es geht darum, den Prozess der Humanisierung, der Menschlichwerdung dieser Gesellschaft und natürlich auch der Turandot selbst zu zeigen“, erklärt er. Für das Ende, das der Komponist nicht mehr selbst schreiben konnte, hat man sich für das Finale von Luciano Berio entschieden. Dieses musikalische Ende zeige, dass ein neues Leben vielleicht möglich sei, so Peters-Messer. Das Regieteam verzichtet auf chinesisches Ambiente, präsentiert vielmehr einen großen Würfel, den Chor als kapuzenbewehrte Mäuseschar. Für die musikalische Leistung gibt es viel Lob, vor allem für Angelos Samartzis, der den Calaf singt, aber auch für den Chor: „Und dazu diese wunderbare Wand aus Stimmen des Chores. Grandios!“, schwärmt die Saarbrücker Zeitung. Und die Rheinpfalz schreibt: „Unter der Leitung von Kapellmeister Stefan Neubert erlebte man genau das, was wir alle in der Pandemie so sehr vermissen – große Oper!“ Das Foto (Martin Kaufhold) zeigt Vadim Volkov (Un mandarino), Angelos Samartzis (Calaf) und den Opernchor des Saarländischen Staatstheaters.