Zu Unrecht in Vergessenheit geraten sei diese Oper von Eugen d’Albert, schreibt das Theater Altenburg-Gera, das nun für eine Wiederentdeckung sorgte. Erzählt wird die Geschichte eines zu Lebzeiten von Jesus lebenden glücklichen Paares, der wunderschönen blinden Myrtocle und des einfühlsamen römischen Diplomaten Arcesius, dessen Gesicht aber entstellt ist. Mytocle wird von Jesus von ihrer Blindheit erlöst, erblickt den gut aussehenden Freund von Arcesius, den sie für ihren Mann hält, der den Irrtum nicht aufklärt und dafür von Arcesius brutal getötet wird. Myrtocle erkennt in dem „Moster“ ihren Mann nicht mehr und blendet sich. Geradezu euphorisch berichten die Kritiker über diese Wiederentdeckung, inszeniert von Intendant Kay Kuntze. „Generalintendant Kay Kuntze holt in seiner Regie nicht zu einem aufgesexten Prankenschlag aus, aber er ist eindeutig. Zwischen den Hauptfiguren entwickelt er ein subtiles Kammerspiel und setzt für den religiös-symbolischen Überbau verdeutlichende Kunstgriffe“, schreibt die neue musikzeitung (nmz). „Das Theater Altenburg Gera präsentiert ein wahres Feuerwerk an musikalischen Farben in einer dichten Inszenierung von Hauschef Kay Kuntze“, findet der Opernfreund. Besonders begeisterte Kritiken erhält Anne Preuß in der Rolle der Myrtocle, aber auch das ganze Ensemble. „GMD Ruben Gazarian dirigiert mit einer sängerfreundlichen Abstimmung und telepathischem Vertrauen in das nicht nur an diesem Premierenabend hochklassig aufspielende Philharmonische Orchester Altenburg Gera“, so die nmz. Das Foto (Ronny Ristok) zeigt Franziska Weber als Maria Magdalena.