"The Wreckers" in Karlsruhe

Die Britin Ethel Mary Smyth war nicht nur eine der wenigen weiblichen Komponistinnen ihrer Zeit, sondern auch eine Kämpferin für das Frauenrecht und eine Mitkämpferin der britischen Sufragetten. Als Schöpferin von Musik war sie durchaus anerkannt, dennoch gerieten ihre Werke in Vergessenheit. Am Badischen Staatstheater wurde nun eine ihrer Opern ausgegraben. „The Wreckers“, die „Strandräuber“, uraufgeführt 1906, erzählt die recht grausame Geschichte einer Dorfgemeinschaft in Cornwall, die absichtlich Schiffe an ihrem Strand zerschellen lässt, um sie dann auszurauben. Ein junger Mann widersetzt sich gemeinsam mit der Frau des Pfarrers (beide haben ihre Liebe zueinander entdeckt), werden aber für dieses „Unrecht“ zum Tode verurteilt. Smyth‘ Musik ist romantisch, verdient aber, so die Kritiker, durchaus einen Platz im Musiktheater-Repertoire. Regie führt Keith Warner, der berichtet, er habe dieses Werk schon seit 40 Jahren inszenieren wollen. Er verlegt das Werk in die Zukunft; die Badischen Neuesten Nachrichten berichten von einem „atmosphärischen Bühnenbild mit starken Bildern und einer ebenso starken Personenführung in der Regie von Keith Warner“. Lob gibt es auch für den musikalischen Leiter des Abends. „Georg Fritzsch und die Badische Staatskapelle musizierten mit Spannung und entblättern ohne jeden falschen Überdruck ihre raffinierte Klangfarben-Dramaturgie. So frappieren die kleinteilig komponierten Chorpassagen mit ihren vielen Klangschichten, auch sie faszinierend aufgeführt vom Staatsopernchor“, so die Deutsche Bühne. Der Chor steht im Zentrum dieses Werks. Im Deutschlandfunk ist zu hören: „Georg Fritzsch hat einen Klangzauber, ein Klangfeuerwerk mit der Badischen Staatskapelle kreiert, auch die Chöre waren toll.“ Das Foto (Felix Grünschloß) zeigt Mitglieder des Ensembles, den Badischern Staatsopernchor und den Extrachor.

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