Igor Strawinskis einzige große Oper, 1951 komponiert, handelt von dem Wunsch nach Glück. Dieses aber wird von den handelnden Personen unterschiedlich gesucht und interpretiert. Anne Truelove sehnt sich, wie der Name schon sagt, nach der wahren Liebe, während ihr Verlobter Tom Rakewell sich von Satan, in Gestalt von Nick Shadow, verführen lässt. Er habe drei Wünsche, so das Theater Trier, wo die Oper jetzt Premiere hatte: den Wunsch nach Vergnügen, nach absoluter individueller Freiheit und nach einer menschheitsbeglückenden Tat. „Doch all diese wünsche verkehren sich in ihr Gegenteil…“. Strawinski ließ sich bei der Idee zu seiner Oper von satirischen Stichen des englischen Kupferstecher William Hogarths aus dem 18. Jahrhundert inspirieren. Regisseur Mikael Serre inszeniert aber sehr „ernst“, vor allem die Figur des Tom Rakewell. Musikalisch ist der Abend ein Erfolg. Die deutsche Bühne schreibt: „Martin Folz motiviert den Chor des Hauses, sich ebenso durchschlagskräftig wie differenziert vernehmen zu lassen. Wouter Padberg musiziert mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt die zugleich kristallklaren und höchst artifiziellen Strukturen der Partitur ebenso heraus wie deren meist nicht nur unterschwellige Ironie.“ Foto: Martin Kaufhold