Am „Steppenwolf“ scheiden sich die Geister. Das trifft schon auf Hermann Hesses Original zu: Halten die einen das Buch für zeitlos aktuell und meisterhaft, tun andere ihn als verstaubt, heute kaum noch lesbar ab. Aber die Vertonung zum Musiktheater, die jetzt in Würzburg ihre Uraufführung erlebte, kommt insgesamt gut an. Und das, was das Mainfrankentheater daraus gemacht hat, begeisterte die Kritiker wie das Publikum. Ob Musical, ob Oper: genremäßig lässt sich das Werk von Viktor Aslund wohl nicht so recht einordnen. Immerhin komponierte er eine „durchaus effektvolle, unterhaltsame Musik“, so der Bayerische Rundfunk. Und: „Regisseurin und Choreographin Anna Vita gelang (…) eine bildgewaltige, sehr überzeugende optische Umsetzung der schwer vermittelbaren Vorlage.“ Als „packendes Musiktheater“ hat die Rezensentin des „Opernnetz“ den Abend erlebt. Von einer „glänzenden Inszenierung mit überwältigenden Bühneneffekten“ berichtet der Deutschlandfunk. Das Opernnetz würdigt die Chorleistung: „Der ständig in Bewegung befindliche Chor meistert nach der Einstudierung durch Michael Clark seinen Part mit erstaunlicher klanglicher Präzision.“ Und die Mainpost bilanziert: „Mit Chorszenen (Einstudierung Michael Clark) und Ballett ist der „Steppenwolf“ eine große Oper – und in dieser Umsetzung für Würzburg eine großartige Sache. Ex-Intendant Hermann Schneider – der schon in Linz ist – hat damit noch einen echten Coup gelandet.“ Das Foto (Falk von Traubenberg) zeigt den Opernchor des Mainfranken Theaters Würzburg.