Benjamin Britten, der Komponist dieser Oper, und Sir Peter Pears, mit dem zusammen er das Libretto schrieb, haben sich eng an die Vorlage von Shakespeare gehalten, auch wenn sie das Stück von fünf auf drei Akte reduzierten. Brittens „Sommernachtstraum“ stehe repräsentativ für das, was Theater macht, so die Oper Halle in der Programmankündigung: „Britten interpretiert Shakespeare, der Ovid interpretiert, der die griechische Mythologie interpretiert. Seine Oper nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise voller Aussichten, wechselnder Durchblicke, toller Paradoxien.“ Es geht um die Liebe in verschiedenen Variationen, aber auch um das Theater an sich: Das Stück im Stück spielt eine wesentliche Rolle – in der Oper und auch in der Inszenierung des Intendanten Walter Sutcliffe. „Dieses Stück ist ein Fest. Es feiert das Publikum, das das Theater feiert, das das Denken feiert, das die Reflexion feiert. Dabei persifliert es aufs brillanteste uns alle, stellt uns in Frage, wirft uns auf uns selbst zurück, versichert uns, dass die Welt gut sein könnte.“ So der Regisseur über Brittens Musiktheaterwerk. Er inszeniert schrill, mit bunten Farben, Glitzer und schwarzem Lack. Zettel beeindruckt mit einem überdimensionierten Penis. „Sutcliffe zeigt eine wunderbare Personenführung und schafft so auch starke Bilder“, berichtet der Rezensent des MDR, dessen Kritik insgesamt gemischt ausfällt. Das Fazit lautet aber: „Jeder Interessierte sollte dieses Stück unbedingt sehen.“ Das Foto (Federico Pedrotti) zeigt Sergiy Mishchurenko als Puck, Leandro Marziotte als Oberon, Vanessa Waldhart als Titania und Ki-Hyun Park als Theseus.