Der britische Komponist Gustav Holst, bekannt vor allem durch sein Orchesterwerk „Die Planeten“, wäre in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden. Das Saarländische Staatstheater hat anlässlich des runden Geburtstags seine Oper „Sita“, ein Frühwerk aus dem Jahr 1905, ausgegraben und zur Uraufführung gebracht. Holst selbst hatte das Interesse an seiner Oper verloren, nachdem er sie zu einem Wettbewerb eingereicht, dort aber nicht gewonnen hatte. Holst hat hier seine Faszination an der Kultur Indiens verarbeitet. Sita, Tochter der Erde, und Rama müssen einen Kampf gegen den Bösewicht Ravana bestehen. Das Presse-Echo ist angesichts der späten Uraufführung groß. „Jakob Peters-Messer inszeniert ‚Sita‘, die auf dem indischen Mythos Ramayana beruht, mit einem radikal modernen Ansatz als Fantasy-Epos à la ‚Herr der Ringe‘“, schreibt die Deutsche Bühne. Zu Beginn sind allerdings erst einmal Müllberge und ein Bagger auf der Bühne zu sehen. Am Saarländischen Staatstheater sei „Operngeschichte geschrieben“ worden, ist auf SR Kultur zu hören. „Stefan Neubert dirigiert die über 118 Jahre lang quasi unerhörten Noten mit Herzenslust für die reichen Klangfarben, entwickelt die vielen Motive bravourös und lässt sie mit dem engagiert spielenden Staatsorchester leuchten“, schwärmt die Saarbrücker Zeitung. Die FAZ findet, die Behandlung des Chors, „die von bester englischer Tradition kündet“, sei „das außergewöhnlichste an dieser Partitur“. Und Opus online ergänzt: „Natürlich enthält das Werk wunderschöne Momente, etwa die Einleitungsmusik zum 2. Akt mit ihren bombastischen Choranteilen, die vom Theaterchor mit einer nie dagewesenen, blitzsauberen, messerscharfen und kristallenen Brillanz in den Saal geschmettert wurde: ein ‚Bravo‘ auch und gerade diesem Chor und seinem Leiter Mauro Barbierato!“ Lang anhaltender Beifall war am Ende dieses besonderen Uraufführungsabends zu hören. Das Foto (Martin Kaufhold) zeigt Stefan Röttig als Maritcha, den Opern- und Extrachor des Saarländischen Saatstheaters.