Jochanaan wird in der Stuttgarter „Salome“ von gleich zwei Darstellern verkörpert: Iain Paterson ist nur als Stimme zu hören; als Person wird der Jochanaan von Yasin El Harrouk gegeben, in Kirill Serebrennikovs Inszenierung ein Terrorist – alles also hochaktuell. „Jeder eifernde Prophet, so die Botschaft, hat gefährliches Potenzial“, hören wir im Bayerischen Rundfunk. Aber nicht nur aktuell, sondern auch begeisternd ist diese Aufführung. Die Pressestimmen überschlagen sich förmlich in ihrem Jubel. „So eindrucksvoll, wie man das kaum je gesehen hat“, schreibt die Süddeutsche Zeitung, und die FAZ nennt diese Opernaufführung einen „Triumph der Ensemblekultur“. Laut Stuttgarter Zeitung ist es „[…] eine verstörend gelungene ‚Salome‘, die man sich mehr als einmal anschauen muss.“ Neben dem Lob für die Regie gibt es auch begeisterte Stimmen über die Sänger und das Orchester. Zum Beispiel die Eßlinger Zeitung: „Der hellsichtig-brisanten Regie und den herausragenden Sängerleistungen […] steht ein grandios disponiertes Staatsorchester in Roland Kluttigs Leitung zur Seite.“ Das Publikum war ebenso begeistert wie die Kritiker und spendete lang anhaltenden Applaus. Das Foto (A.T. Schaefer) zeigt Simone Schneider als Salome.