„Lass mich Mensch sein! Lass mich Mensch sein! Lass mich Mensch sein!“ In einer Endlosspirale zeigt die Staatsoper in Hannover dieses flehentliche Bitten der Nixe Rusalka, das nur in Erfüllung gehen kann, weil sie ihre Stimme verliert. Damit aber ist die Kommunikation mit dem geliebten Prinzen unmöglich geworden, so auch die Liebe selbst. Das ist die Geschichte, die in Hannover von Regisseurin Tatjana Gürbaca erzählt wird. Antonín Dvořáks Oper sei „eine lyrische Erzählung darüber, wie das empfindsame Individuum an der beschleunigten und effizienten Welt scheitert, deren Regelwerk es nicht kennt“, schreibt die Oper Hannover. Rusalka wird zur Außenseiterin in dieser ihr fremden Welt, die ihr unfreundlich und missgünstig begegnet. „Wir sehen nicht nur das Scheitern einer persönlichen Liebe, wir sehen die scheinbar unüberwindliche Sprachlosigkeit zwischen Mann und Frau“, berichtet die neue musikzeitung (nmz), die auch das „Gürbaca-Ende“ beschreibt: „Nicht Rusalka hat alles verloren und muss zurück in ihre Welt, sondern ihr Weg ist offen für einen ganz anderen, vielleicht wirklich ihren Weg, der von keiner Zugehörigkeit und keiner Rücksicht mehr geprägt ist.“ „Es ist eine Inszenierung, die einen emotional tief hineinzieht in das Leiden an einer unmöglichen Liebe“, urteilt der NDR. Und die HAZ schreibt: „Getragen werden das Ensemble und der dezent eingesetzte Chor vom vorbildlich begleitenden Staatsorchester.“ Einig sind sich die Kritiker: Ein sehenswerter, großer Opernabend. Das Foto (Sandra Then ) zeigt Freya Müller als Dritte Elfe, Petra Radulovic als Erste Elfe, Beatriz Miranda als Zweite Elfe, Kiandra Howarth als Rusalka und den Bewegungschor der Staatsoper Hannover.