Teils „Undine“, teils „Kleine Seejungfrau“, teils Neuschöpfung durch den Librettisten Jaroslav Kvapil: So stellt sich die Titelfigur von Antonin Dvoráks Oper dar. „Rusalka“ wurde zu einer der meistgespielten Opern auf deutschen und anderen Bühnen. „Kann eine Liebe Bestand haben, in der man seine Identität verleugnen muss?“, fragt das Harztheater. Wir wissen, dass dieser Liebe kein Glück beschieden ist. „Regisseur Misgaiski buchstabiert das Libretto als das Seelendrama einer jungen Frau‘ und zugleich als modernes Märchen“, schreibt die Mitteldeutsche Zeitung. Und: „Ganz dem aktuellen Zeitgeist folgend fragt die Inszenierung, was es bedeutet, in einer Mehrheitsgesellschaft anders zu sein.“ Die Regie-Idee, einer weißgekleideten Ballerina eine schwarzgekleidete gegenüber zu stellen, findet in den Kritiken ein geteiltes Echo. Einig ist man sich aber in der Beurteilung der Choreografin Masami Fukushima, die auch selbst tanzt: „Masami Fukushima überzeugt als Choreografin des Abends ebenso wie mit bestem Klassik-Ballett auf Spitze und mit ihren Sprüngen“, so die Mitteldeutsche Zeitung. Der Opernfreund schreibt von „Masami Fukushima mit gekonntem Spitzentanz“. Lob gibt es auch für die musikalische Leistung. „Wie immer bei großen Opern hatte der Intendant und Musikdirektor Johannes Rieger die musikalische Gesamtleitung; mit präzisem, temperamentvollem Dirigat spornte er die soliden aufspielenden Harzer Sinfoniker zu guten Leistungen an“, so der Opernfreund. Und: „Sehr schön klangausgewogen gelang der einzige Chor der Oper in der Festszene im Schloss (Einstudierung: Julija Domaseva).“ Das Publikum spendete begeistert Beifall. Das Foto (Ray Behringer) zeigt Jessy-Joy Spronk als Rusalka und Max An als Prinz.