"Das Rheingold" in Chemnitz

„Der Ring des Nibelungen“ aus weiblicher Sicht: dieses mutige Unterfangen hat sich das Theater Chemnitz auf die Fahnen geschrieben. Alle vier Abende des Wagnerschen Mammutwerks werden dort in diesem Jahr ihre Premiere erleben – alle vier inszeniert von unterschiedlichen Regisseurinnen. Den Anfang machte Verena Stoiber, und das tat sie mit großem Erfolg. Kapitalismuskritik, Bezüge zu heutigen Bauskandalen, Walhall hinter der (Berliner) Mauer. Ein Abdriften der Götterwelt in die des schnöden Mammons, des käuflichen Sex und des Konsumrausches. „Langeweile? Keine Sekunde! Spannungs- und Anspruchspotenzial sind enorm“, schreibt die Leipziger Volkszeitung. „Verena Stoiber liefert einen beherzten Zugriff auf das Komödiantische in ‚Rheingold‘, feuert jede Menge witzig-kluger Einfälle ab“, so die Mitteldeutsche Zeitung. „Verena Stoiber überzeugt (…) mit einem durchdachten und zutiefst menschlichen ‚Rheingold‘“, urteilt die Frankfurter Rundschau. Auch die musikalische Leistung wird – von den Kritikern wie vom Premierenpublikum – gefeiert. „Höchste Anerkennung (...) für eine zweieinhalbstündige Teamleistung, die gesanglich, an Bühnenpräsenz und Glaubwürdigkeit der Charaktere keine Wünsche offen ließ“, lässt die Freie Presse diesem Abend zukommen. Und die Frankfurter Rundschau: „Die musikalische Seite regelt Guillermo García Calvo gewieft (…) und Zukäufe bei den Sängern sorgen für ein beträchtliches Gesamtniveau.“ Das Foto (Kirsten Nijhof) zeigt Guibee Yang als Woglinde, Sophia Maeno als Floßhilde.

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