29.01.2014 | Noch tanzen sie, die Damen und Herren des Ballettensembles des Anhaltischen Theaters Dessau, derzeit unter anderem in Emmerich Kálmáns Operette "Die Zirkusprinzessin". Während Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh das Damoklesschwert über die Tanzsparte des Theaters hält (ab 2016 soll sie dicht gemacht werden), geben die Tänzer auf der Bühne ihr Bestes. Neben "Gräfin Mariza" oder der "Czardasfürstin" ist die "Zirkusprinzessin" eher Stiefkind unter Kálmáns Operetten. Vielleicht liegt das an den fehlenden Ohrwürmern. Ansonsten hat das Werk viel zu bieten: schmissige Musik und eine Operettengeschichte vom Feinsten: Diverse Liebesspiele, Intrigen, Lügengeschichten und die - unerwünschte - Vermischung von Adel und Bürgertum. Und natürlich das unvermeidliche Happy End. Mit Wolfgang Dosch führt ein gebürtiger Wiener Regie in Dessau. "Weil die jüngste Neuproduktion des Anhaltischen Theaters auf der Bühne mit Spielfreude und vokalem Luxus typgerecht ausgestattet ist, funktioniert auch diese Operette", schreibt die Mitteldeutsche Zeitung. Der Erfolg der Produktion sei "nicht zuletzt dem Chor-Zirkusvölkchen zu verdanken, das von Tomasz Kajdanskis Ballettartistentruppe effektvoll aufgepeppt wird", ist auf nmz online zu lesen. "Und natürlich der Anhaltischen Philharmonie, die sich unter Wolfgang Kluge mit Lust in das Netz aus Zirkusmusik und Walzer, Csárdás, Foxtrott und Liebesschwelgen fallen lässt." Auch im "opernnetz" findet der Chor Beachtung: "Die vielen übrigen Solisten und der spielfreudige Chor tragen mit sicht- und hörbarem Vergnügen zum positiven Gesamteindruck mit bei." Das Publikum jubelte. Das Foto (Claudia Heysel) zeigt Cornelia Marschall als Zirkusreiterin Miss Mabel Gibson, David Ameln als Toni Schlumberger sowie Damen und Herren des Ballettensembles und Herren des Opernchors.