"Die Zauberflöte" an der Komischen Oper Berlin

"Die Zauberflöte" an der Komischen Oper Berlin

05.12.2012 | Theater und Film: Die Kombination aus beidem kommt nicht zum ersten Mal auf die Bühne des Musiktheaters. In der Komischen Oper Berlin ist mit der "Zauberflöte" aber etwas ganz Neues gelungen. "Wir inszenieren nicht ein Theaterstück und fügen dann den Film hinzu. Genauso wenig drehen wir einen Film und kombinieren ihn dann mit Schauspiel-Elementen. Alles geht Hand in Hand", schreiben Suzanne Andrade und Paul Barritt, die als Performancekünstler unter dem Namen "1927", gemeinsam mit Intendant Barry Koskie, diese "Zauberflöte" inszeniert haben. Die Presse-Resonanz ist unterschiedlich. Dass ein so vielschichtiges Musiktheaterwerk über weite Strecken mit viel Humor inszeniert wird, dass es in seiner Aussage eher an der Oberfläche bleibt, überzeugt nicht jeden Kritiker. "Nicht gerade eine tiefsinnige Interpretation", urteilt der Rezensent des Bayerischen Rundfunks, attestiert der Inszenierung allerdings, "einen optisch neuartigen und höchst unterhaltsamen Weg, den Film auf die Bühne zu holen", gefunden zu haben. "Suzanne Andrade und Paul Barritt überwältigen einen geradezu mit ihrer Fantasie, ihren Bildern, ihren tausend kleinen comicartigen Gags", schreibt die Berliner Morgenpost. "Ein optisch-inszenatorisches Feuerwerk erster Güte", heißt es im rbb, der "Spaßfaktor" sei "Hoch. Sehr hoch. Extrem hoch… Fazit: Daumen nach oben. Beide!" Musikalisch überzeugt vor allem der neue GMD Henrik Nánási. Er "hat das Orchester bestens im Griff. Tempi, Lautstärke, Dynamik - alles sitzt und passt." (rbb). Das Publikum reagierte enthusiastisch und feierte die musikalische ebenso wie die neuartige und ungewohnte Inszenierung. "Endlich hat Berlin wieder einen großen Opernerfolg", bilanziert die Berliner Zeitung. Das Foto (Iko Freese) zeigt Peter Sonn als Tamino und Julia Novikova als Königin der Nacht.

Zur Premierenübersicht