09.12.2013 | Jules Massenet war der zweite Tonsetzer, der Goethes berühmte Erzählung als Opernstoff verwendete. Im Gegensatz zur Erst-Version von Rodolphe Kreutzer und Vincenzo Pucitta fand Massenets Vertonung von Anfang an Freunde und wird bis heute gern gespielt - so gut wie immer in der französischen Fassung. So auch in Essen, wo die Oper jetzt - viel umjubelt - Premiere hatte. Im Zentrum stehen die drei Figuren Werther, Albert und die von beiden geliebte Charlotte, die sich schließlich für Albert entscheidet und Werther damit in den Freitod treibt. "Die Sänger machen ersten Häusern Ehre", schreibt die WAZ und meint damit in erster Linie Michaela Selinger, Abdellah Lasri und Heiko Trinsinger. "Alle übrigen Partien, einschließlich Kinderchor, sind mehr als nur angemessen vom Aalto-Ensemble besetzt", ist auf theaterpur.net zu lesen. "Musikalisch ist die Aufführung durchweg auf hohem Niveau. Die Essener Philharmoniker unter ihrem Dirigenten Sébastien Rouland spielen sich von Beginn an in Premierenstimmung und Empathie für die prachtvoll-innige Partitur", schreibt das opernnetz. Regie führt in Essen Carlos Wagner. "Da Wagner alle Figuren psychologisch ausleuchtet und realistisch agieren lässt, folgt man seiner zweieinhalbstündigen Operninszenierung durchweg mit Spannung", urteilen die Ruhrnachrichten. Schon während der Premiere, mehr noch am Schluss dankte das Publikum mit viel Beifall. Das Foto (Matthias Jung) zeigt Michaela Selinger als Charlotte, Christina Clark als Sophie und den Kinderchor.