11.06.2012 | 1915 stellte Erich Wolfgang Korngold, erst 18-jährig, seine Oper "Violanta" fertig, nachdem er bereits mit 10 Jahren Schüler von Alexander von Zemlinsky und als Wunderkind gefeiert worden war sowie im Jahr 1914 seinen ersten Operneinakter "Der Ring des Polykrates" komponiert hatte. "Violanta" erzählt die tragische Geschichte der Frau des Hauptmanns der Republik Venedig, die sich am Verführer ihrer Schwester, Alfonso, rächen will, welcher diese in den Tod getrieben hat. Doch aus Hass wird Leidenschaft, und um den neuen Geliebten zu retten, wirft sich Violanta der rächenden Hand ihres Ehemanns entgegen und bezahlt die Rettung Alfonsos mit dem eigenen Tod. Korngold reihte sich mit dem Werk in einen Renaissancekult ein, der um die Jahrhundertwende um sich griff. Die Geschichte von Hass, Leidenschaft und Eifersucht bot ihm genügen Stoff, um seine rauschhaften, schweren Klänge zu entfalten. Das Werk, das zunächst großen Erfolg mit sich brachte, steht heute nur noch sehr selten auf den Spielplänen. Das Theater Bremerhaven nahm sich jetzt des Stoffes an und knüpfte an den Erfolg der Uraufführung an. Als "richtigen Knaller" bezeichnet die Nordsee Zeitung die Aufführung. "‘Violanta‘ (…) garantiert szenische und musikalische Hochspannung. Regisseurin Petra Luisa Meyer (…) setzt auf albtraumhafte Wirkungen, bei denen Realität und Wahn verschwimmen." Und schließlich: "Dirigent Stephan Tetzlaff (…) lässt das Städtische Orchester in den spätromantischen Klängen geradezu schwelgen." Meyer lässt die tote Schwester Violantas immer auf der Bühne präsent sein. NWZ online lobt die Regie-Arbeit: "Eine spannende, sehr fesselnde Inszenierung ist hier gelungen." Und "die sängerischen Leistungen waren ebenfalls hervorragend". Das Foto (Heiko Sandelmann) zeigt Sangmin Lee als Trovai sowie Mitglieder des Opernchors.