03.11.2013 | 1934 hatte Kurt Weill Deutschland bereits verlassen. Nach seinen Erfolgen unter anderem mit "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony" und der "Dreigroschenoper" musste der jüdische Komponist vor dem Naziregime fliehen und landete schließlich in Amerika, wo er eine zweite Karriere erleben durfte, diesmal eher im Bereich der "leichten Muse". 1945 wurde seine Operette "Viel Lärm um Liebe" am Broadway uraufgeführt. Später wurde es still um das Stück, erst die Staatsoperette Dresden verhalf ihm jetzt zur europäischen szenischen Erstaufführung: nicht die erste Wiederentdeckung, die man diesem Haus zuschreiben darf. Es geht um den berühmten Maler Cellini und sein Modell Angela, um einen lüsternen Herzog, der es auf Angela, um seine Frau, die es wiederum auf den Maler abgesehen hat. "Die Dresdner Premiere macht eines deutlich: Da ist ein wunderbares, Kurt Weill eine weitere faszinierende Facette hinzufügendes Stück transatlantischer Unterhaltungskultur zu entdecken", schreibt Die Welt. "Stellenweise viel Schmiss" attestiert nmz online Weills Musik, und auch die Realisierung in Dresden findet Anklang: "Unter der musikalischen Leitung von Andreas Schüller (…) hatten Orchester und Sängerdarsteller ordentlich Biss." "Spannendes Musiktheater" und einen "weitgehend mitreißenden Abend" hat der Rezensent erlebt. Und bilanziert: "Wer (…) Geschmack an solch einer Vierecksgeschichte findet, gepaart mit sattem Chorus und schwungvollen Balletteinlagen, der dürfte in der Staatsoperette Dresden auf seine Kosten kommen." Foto: Kai-Uwe Schulte-Bunert