"Die Vestalin" in Karlsruhe

"Die Vestalin" in Karlsruhe

11.02.2013 | Wiederentdeckung am Badischen Staatstheater: "Die Vestalin", von Gaspare Spontini 1804 komponiert (allerdings erst drei Jahre später uraufgeführt), gilt als Wegweiser hin zum Genre der "Grand Opéra", das später von Meyerbeer, Berlioz und Rossini zur Vollendung gebracht wurde. Die Geschichte der Vestalin Julia, die als Priesterin ein Keuschheitsgelübde abgelegt hat und dennoch den römischen Kriegsherrn Licinius liebt, ist von Johann Joachim Winckelmann überliefert und datiert ursprünglich ca. aus dem Jahr 300 v. Chr. Entstanden im nach-revolutionären Frankreich diente die Oper auch der Huldigung des neuen "Empéreur" Napoleon, der sich soeben selbst zum Kaiser gekrönt hatte. Während sich in Karlsruhe Regisseur Aron Stiehl manche Kritik gefallen lassen muss, gibt es an der musikalischen Umsetzung (Leitung: Johannes Willig) nichts auszusetzen. "Die Badische Staatskapelle unter Johannes Willig hob mit Verve das 'Sensationelle' hervor, rief die großräumige Architektur wie die akkurat gearbeiteten Details der Musik überzeugend in Erinnerung", schreibt die Deutsche Bühne. Und nmz online berichtet über das Orchester: es "entfaltete Dynamik und stellte das historische Gepränge mit Schwung aus". "Geschmackssache ist (…) Aron Stiehls Regie-Ansatz. Während Stiehl in weiten Teilen dem Libretto eng folgt, gelingt ihm eigentlich nur beim Chor eine überzeugende Personenregie", heißt es im Online Musik Magazin. Die Chor-Leistung wird hier noch einmal explizit gewürdigt: "Da sind zunächst einmal der Badische Staatsopernchor und der Extrachor zu nennen, die unter der Leitung von Ulrich Wagner Enormes leisten. Wie präzise und stimmgewaltig der Chor diese anspruchsvolle und vielschichtige Partie gestaltet, löst beim Publikum große Begeisterung aus." Das Foto (Jürgen Frahm) zeitg Katharine Tier als Große Vestalin sowie Damen des Badischen Staatsopernchores.

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