"Vanessa" in Frankfurt

"Vanessa" in Frankfurt

06.09.2012 | Als "großes Plädoyer für zwischenmenschliche Kommunikation", bezeichnet Regisseurin Katharina Thoma Samuel Barbers Oper "Vanessa" im Interview. Faszinierend die "psychologische Dichte" des Stücks. In der Tat ist "Vanessa" eine Art Kammerspiel, in dessen Zentrum drei Frauen aus drei Generationen sowie der junge Mann Anatol stehen. Ein Wechselspiel aus sehnsuchtsvoller Erwartung und Erfüllung von Liebeshoffnung findet hier statt. Und Anatol, der bei der jungen Erika die Liebe nicht findet, wendet sich der eine Generation älteren Vanessa zu. Die Callas, so erzählt der musikalische Leiter der Produktion, Jonathan Darlington, habe einst die Titelpartie singen sollen, aber nach einem Studium der Partitur erkannt, dass die Rolle der Nichte Erika die "wichtigere" sei. In Frankfurt gelingt es Jenny Carlstedt exzellent, diese Rolle zu verkörpern. "Einmal mehr setzt sich die Oper Frankfurt mit vokalen Spitzenleistungen für ein kaum bekanntes Werk ein", schreibt die Offenbach-Post und attestiert damit auch den anderen Solisten gute Leistungen. Der Mannheimer Morgen meint: "Musiziert wird vom Frankfurter Orchester unter Jonathan Darlington mustergültig in den differenzierten Klangfarben und bissig in der Zeichnung emotionaler Wechselspiele, zumal der von Michael Clark einstudierte Chor passgenau zuliefert." Und zur Inszenierung schreibt die Frankfurter Rundschau: "Mit leichter Hand integriert Thoma die Klamotte." Das Frankfurter Publikum dankte es allen Beteiligten mit begeistertem Applaus. Das Foto (Barbara Aumüller) zeigt Charlotta Larsson als Vanessa und Kurt Streit als Anatol sowie Statisterie der Oper Frankfurt.

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