22.03.2013 | Ganz nah rückt das Geschehen in Bremerhaven an das Publikum heran. "Der Untergang des Hauses Usher" von Philip Glass vollzieht sich auch im bzw. auf dem Orchestergraben, der Teil der Bühne wird. Die Orchestermusiker wiederum spielen hinter der Szene auf der Hinterbühne. Das vergleichsweise kleine Haus im Norden hat in dieser Spielzeit gleich drei zeitgenössische Musiktheaterwerke auf den Spielplan gesetzt; jetzt hatte - nach Peter Maxwells "Der Leuchtturm" - das zweite dieser Werke Premiere. Glass hat die düster-schaurige Erzählung von Edgar Allen Poe in Minimal Music "übersetzt". Das Publikum erlebt die Geschichte um Roderick Usher musikalisch eindringlich, fast soghaft. Die Umsetzung gelang in Bremerhaven musikalisch wie szenisch. "Eine sehenswerte Produktion", urteilt der Weser Kurier. "Regisseur von Götz spielt hier sehr gekonnt mit der Macht des Unterbewusstseins", ist in der Nordsee Zeitung zu lesen, szenisch wie musikalisch sei die Produktion "sehr spannend". Von einer "eindrucksvollen Inszenierung" berichtet NWZ online. Und: "Stephan Tetzlaff und das Städtische Orchester brachten diesen ‚Soundtrack‘ sehr differenziert und ideal zum Klingen." Das Fazit schließlich liefert die Nordsee Zeitung: "Ein sehr zu empfehlender Opernabend, der für wohliges Gruseln sorgt und der auch durchaus ein Publikum ansprechen kann, für das eigentlich jede Oper ‚Horror’ ist." Das Foto (Heiko Sandelmann) zeigt Franziska Krötenheerdt als Madeline Usher.