"Tristan und Isolde" in Stuttgart

"Tristan und Isolde" in Stuttgart

23.07.2014 | Die Urteile über die letzte Spielzeit-Inszenierung der Stuttgarter Oper fallen unterschiedlich aus. Das Team Jossi Wieler und Sergio Morabito haben sich Wagners "Tristan und Isolde" vorgenommen. Während das "opernnetz" die Regie-Arbeit als eine beschreibt, "die hart die Grenze zum Kasperletheater schrammt" und sie als "schlagendes Beispiel dafür, wie Dramaturgen-Logik ein Werk ruinieren kann," präsentiert, sieht die Stuttgarter Zeitung viel Gutes: "Nicht alles lässt sich hier restlos dechiffrieren, was aber gerade eine Stärke dieser Inszenierung ist. Denn umso stärker wirken ihre Bilder." Die neue musikzeitung reiht sich ein: "Das Dramaturgie- und Regie-Paar Wieler/Morabito hat wieder einmal guten Instinkt bewiesen für das, was ‚gefragt‘ ist (beziehungsweise zum ‚Gefragten‘ deklariert wird) und was ankommt." Tristan jedenfalls kommt nicht sehr sympatisch "rüber" in dieser Stuttgarter Inszenierung… Musikalisch gibt es viel Lob: "Diese auch theoretisch und literarisch so hoch aufgeladene Musik packt der Dirigent Cambreling beherzt und kräftig an", schreibt die neue musikzeitung und sieht in Attila Jun einen "grandiosen Marke". "Sylvain Cambreling gelingt es mit dem gut disponierten Stuttgarter Staatsorchester, die Stürme intensiv und lautstark zum Klingen zu bringen", schreibt das "opernnetz". Und die Stuttgarter Zeitung: "Der Stuttgarter GMD Sylvain Cambreling dirigiert einen klanglich entschlackten und durchsichtigen "Tristan", den Fokus eher auf harmonische Entfaltung und Gestaltung der Linien gerichtet als auf schiere Klangentladung." Das Foto (A.T. Schaefer) zeigt Attila Jun als König Marke und Erin Caves als Tristan.