21.10.2013 | Die Komposition gilt als Aufbruch in die Moderne, die starren Regeln der Tonalität lässt Wagner weit hinter sich. Stattdessen sah er in seinem Werk die "tiefe Kunst des tönenden Schweigens" verwirklicht: Während die äußere Handlung auf wenige Eckpunkte reduziert ist, rücken die seelischen Vorgänge in den Mittelpunkt. Dies und mehr entnehmen wir der Webseite des Oldenburgischen Staatstheaters, das sich nun an die - handlungsarme - Oper "Tristan und Isolde" gewagt hat. Inszeniert hat die anrührende Geschichte der kurzen unglücklichen Liebe der Titelfiguren Alexander Müller-Elmau. "So muss Wagner klingen", titelt die Kreiszeitung, die insbesondere die musikalische Leistung lobt. "GMD Roger Epple weiß, wie man Wagner dirigiert: wie man Höhepunkte setzt, wie man einen klanglichen Sog gestaltet, wie man beispielsweise vom ruhevollen Beginn aus große Steigerungen aufbaut, wie die einzelnen Instrumente ineinander überführt werden müssen." Auch Radio Bremen urteilt begeistert: "Roger Epple führt ein exakt und differenziert spielendes Staatsorchester und die Hauptakteure auf der Bühne liefern - neben der unglaublichen Quantität ihrer Gesangspartien - auch beachtliche Qualität ab." Und der Rezensent der Kreiszeitung kritisiert zwar Teil-Aspekte der Inszenierung, erkennt aber dennoch auch "starke Bilder". Das Publikum jedenfalls applaudierte begeistert. Das Foto (Andreas J. Etter) zeigt Melanie Maennl als Isolde.