"Aus einem Totenhaus" an der Staatsoper im Schillertheater

"Aus einem Totenhaus" an der Staatsoper im Schillertheater

07.10.2011 | Künstlerische Höchstleistungen versprechen schon die Namen des Leitungsteams von Janáceks "Aus einem Totenhaus" an der Staatsoper im Schillertheater: Simon Rattle dirigiert, Patrice Chéreau führt Regie. Allerdings: Neu ist die Inszenierung nicht, vielmehr schon 4 Jahre alt und durch diverse große Häuser gereist. In Berlin hat Chéreau allerdings noch einmal intensiv geprobt. Bereits der Musikkritiker Hans Heinz Stuckenschmidt schrieb anlässlich der Premiere in der Berliner Kroll Oper im Jahr 1931: "Ein geniales Werk, das künftige Generationen neben die größten seiner Art, neben Don Giovanni, Fidelio, Wozzeck, Norma stellen werden." Die Handlung - nach dem gleichnamigen Roman von Fjodor Dostojewski - spielt in einem Häftlingslager und erzählt von dessen Trostlosigkeit, aber auch von einer hier sich entwickelnden Freundschaft zwischen zwei Häftlingen. Auch vier Jahre nach ihrer Genese erntet Chéreaus Interpretation noch begeisterte Kritiker-Stimmen - ebenso wie die musikalische Gestaltung: "Die Hauptdarstellerin an diesem Abend aber ist die Musik, ist die Staatskapelle Berlin", schreibt der "Tagesspiegel". Und in der "Berliner Zeitung" ist zu lesen: "Den bräsigen Chor von der verlorenen Heimat illustriert Chereau mit nackten Menschen, denen gerade etwas Schreckliches widerfahren sein muss. Der Adler, dessen Flug in die Freiheit der Chor am Ende begeistert besingt, ist hier nur ein Modell, das keinen Flügelschlag allein tut. Auf Freiheit ist kaum zu hoffen, es gilt stattdessen, auch im Lager ein Mensch zu bleiben."

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