"Thebans" in Bonn

Julian Anderson ist ein britischer Komponist, der sich mit seiner Oper „Thebans“ nicht weniger vorgenommen hat, als die ganze Geschichte des unglücklichen Ödipus in Musik umzusetzen. Nach einem Libretto von Frank McGuinness erzählt die Oper in drei Teilen zunächst vom jungen Ödipus, der seinen Vater tötet und die eigene Mutter heiratet, dann die Geschichte der Antigone, die sich gegen den Onkel Kreon zur Wehr setzt und schließlich – in „verkehrter Reihenfolge“ – vom Tod des Ödipus, der dabei von der Tochter Antigone begleitet wird. „Ein großer Wurf“ sei dieses Werk, hören wir im Deutschlandfunk (DLF). „Es wäre wunderbar, wenn dieses ungewöhnliche Stück gut und phantasievoll gebauten Bildungstheaters seinen Weg ins erweiterte Repertoire der Opernhäuser schaffen könnte“, meint Die deutsche Bühne. Die Oper Bonn hat jetzt die Deutsche Erstaufführung des Werkes realisert und im Publikum und bei den Medien große Begeisterung geerntet. „Ein Abend, der sich sehen lassen kann: Auf dem szenischen Niveau sehr ordentlich, auf dem musikalischen Niveau in jeder Hinsicht außerordentlich“, bilanziert die Rezensentin des DLF. Im Deutschlandradio ist zu hören: „Der Chor meistert seine Riesenaufgabe ebenfalls mit Bravur. Bonns junger erster Kapellmeister Johannes Pell nutzt beherzt die Riesenchance, die ihm Andersons meisterhafte Orchesterbehandlung bietet, und macht aus ‚Thebans‘ eine Sternstunde für das Beethovenorchester.“ In der Tat kommt dem Chor in dieser Oper eine entscheidende Rolle zu. Die deutsche Bühne schreibt: „Das Beethoven Orchester und vor allem der Opernchor zeigten sich den anspruchsvollen und dankbaren Aufgaben auf sehr hohem Niveau gewachsen.“ Foto: Thilo Beu

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