16.04.2014 | Eine Vorstadtidylle zu Beginn erwartet den Besucher von Strawinskys Oper in Leipzig. Eine Spießbürgerwelt, aus der der "Böse", Nick Shadow, Tom Rakewell entführt. Er bringt ihn in eine Glitzerwelt des schönen Scheins - und der Sünde. Ein Schwimmbad ist auf der Leipziger Bühne fortan der Ort des Geschehens: voller Geld zunächst, voller sündiger Frauen und Männer, am Schluss wird der Pool zum grabartigen Käfig für Tom, dessen Seele der teuflische Nick nun fordert. "Regisseur Damiano Michieletto hat für das alles eine stets bewegte Szenerie geschaffen und mittels der von Kostümbildnerin Carla Teti erzeugten Farbigkeit im Bühnenbild Paolo Fantins für reichlich Aktion gesorgt", schreibt nmz online. Schließlich landet Tom im Irrenhaus. Die ihn noch immer liebende Anne Trulove singt ihm ein Wiegenlied, kann ihn aber nicht aus dem Wahn zurückholen. "In dieser Szene zeigt sich der Opernchor einmal mehr als hochbegabt und zu ganzer Hingabe bereit" (nmz). "Auch der Chor des Hauses ist fabelhaft", heißt es im MDR, und der Deutschlandfunk berichtet vom "eindrucksvollen Leipziger Opernchor". Der musikalische Leiter darf sich über viel Lob freuen: "Anthony Bramall als Kapellmeister am Hause geleitet die Sängerriege wie auch den Chor so behutsam wie sicher durch Strawinskys Gestade und hält auch das Gewandhausorchester so ausgewogen wie präzise auf Kurs", so die nmz. Geradezu euphorisch berichtet der MDR-Rezensent von der Leipziger Aufführung, die er als "Sternstunde des Musiktheaters" bezeichnet: "Man muss sie gesehen haben." Foto: Tom Schulze