"Tannhäuser" in Bielefeld

„Tannhäuser“ in Westfalen: Das Theater Bielefeld zeigt die Wagnersche Oper in der Inszenierung von Jochen Biganzoli. „Auf radikale und kluge Weise zugleich stellt Richard Wagner in seinem Tannhäuser die ewig aktuelle Frage, was erfüllte Liebe sei und wie sie im Alltag gelebt werden könne“, schreibt das Theater auf seiner Homepage. Biganzoli erzähle diese aktuelle Geschichte über Außenseiter vor allem in den ersten beiden Akten absolut schlüssig und mit einer intensiven Personenführung, die sich an der Musik orientiere, meint das „opernnetz“. Und die Neue Westfälische meint: „Das Verdienst der Inszenierung besteht darin, Wagner auf die Schliche gekommen zu sein. Sie hat uns hinter die Fassade der Erhabenheit schauen lassen.“ Wobei die Inszenierung durchaus auch auf Widersprüche stößt. Das gilt nicht für die musikalische Interpretation. Alexander Kalajdzic findet großen Zuspruch – genauso wie der Chor. Den spontanen Beifall als Putzfrauen und Kellner habe sich der von Hagen Enke einstudierte Chor auf jeden Fall verdient, „der auch über die gesamte Vorstellung, abgesehen von kleinen Feinheiten, auf höchstem Niveau agiert“, urteilt das „opernnetz“. „Der Chor [bot] in der Einstudierung von Hagen Enke ein erfreulich differenziertes und restlos befriedigendes Klangbild, wo immer er auch platziert war“, findet das Westfalen Blatt. Und in der Neuen Westfälischen lesen wir: „Der Opernchor samt Extrachor (Hagen Enke) singt frisch, präzise, pointiert, dass es eine Freude ist. Beethovenscher Drive klingt an. Der berühmte Pilgerchor atmet heitere Würde.“ Das Foto (Paul Leclaire) zeigt Roman Astakhov, Yoshiaki Kimura, Lianghua Gong, István Kovácsházi, Moon Soo Park, Daniel Pataky, Evgueniy Alexiev.

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