"Tancredi" an der Deutschen Oper Berlin

"Tancredi" an der Deutschen Oper Berlin

26.01.2012 | 21 Jahre jung war Gioachino Rossini, als er seine erste große "opera seria" vollendete, die tragische Liebesgeschichte nach einer Vorlage von Voltaire. Es geht um die junge Amenaide, deren geheimer Liebesbrief an Tancredi, den Mann ihrer Träume, in falsche Hände gerät. Die Folge sind Missverständnisse und Vertrauensverlust, am Ende steht der Tod des Geliebten ebenso wie der des Zwangsverlobten Orbazzano. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte "Tancredi" zu den populärsten Opern Rossinis. Dann geriet sie in Vergessenheit und kam erst in den 1970er-Jahren langsam wieder ans (Bühnen-)licht. Nun wurde sie an der Deutschen Oper Berlin gespielt. Kritische Worte gab es in der Presse für die Inszenierung von Pier Luigi Pizzi. Die "Berliner Morgenpost" hat - bei aller Kritik gegenüber Inszenierung und Ausstattung - lobende Worte für allem für den Dirigenten Alberto Zedda: "Keiner hätte wie er diesen Rossini aufführen können: so delikat, verständnisvoll, voller Einsicht und Liebe." Und: "Man erlebte eine jugendfrisch gebliebene alte Oper, jugendfrisch dirigiert." Auch im rbb wird der musikalische Leiter gewürdigt, darüber hinaus steht der Chor der Deutschen Oper im Fokus. Dort heißt es: "Interessant, dass der Spielplan der Deutschen Oper inzwischen teilweise um den Chor herum gebaut wird. Das lohnt sich. Die syrakusischen Mannen unter William Spaulding geben eine kultiviert aufbegehrende Volksmenge." Und auch auf nmz online wird (neben Kritik an der "Nicht-Inszenierung") die musikalische Leistung gewürdigt: "Musikalisch leisten das Orchester und der von William Spaulding einstudierte Herrenchor der Deutschen Oper Berlin unter Altmeister Alberto Zedda Beachtliches." Das Publikum wusste das zu würdigen und applaudierte herzlich. Foto: Bettina Stöß

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