"Der Sturm" in Dessau

"Der Sturm" in Dessau

30.01.2013 | Es ist eine Prospera, kein Prospero wie im Shakespearschen Original, die in der Ballettinszenierung des Anhaltischen Theaters "Der Sturm" die Geister lenkt. "William Shakespeares Drama ‚Der Sturm‘ wohnt die ganze Magie des Theaters inne.", ist auf der Webseite des Theaters zu lesen. Einiger Mut gehört schon dazu, das Spiel um Macht und Liebe, Intrige und Verrat als Ballett auf die Bühne zu bringen: ein Experiment, das hohe Anforderungen an die Tänzer wie an die Bühnenbildner stellt. In Dessau ist der Versuch mehr als gelungen. Das Publikum jubelte - auch über die musikalische Leistung Daniel Carlbergs. Prospera, von ihrem Bruder unrechtmäßig als Herzogin von Mailand vertrieben, hat es mit ihrer Tochter auf eine einsame Insel verschlagen. Als ihr Bruder gemeinsam mit anderen "Mächtigen" an dieser Insel vorbeisegelt, nutzt sie ihre Macht über die Geister, initiiert einen Schiffbruch, verhindert eine erneute Intrige und fordert ihr Herzogtum zurück. Ob am Ende wirklich das Gute siegt, lässt Shakespeare ebenso offen wie Choreograf Tomasz Kajdanski. Im Anhaltischen Theater jedenfalls siegt die Kunst. "Ballettdirektor Tomasz Kajdanski gelingen in einem reduzierten Bühnenbild eindringliche Bilder für diese Geschichte über Größe und Elend des Menschen", berichtet der MDR. Und die Mitteldeutsche Zeitung schreibt: "Die Ballettfans der Region sollten sich diesen ‚Sturm‘, bei dem schlichtweg alles stimmte, auf keinen Fall entgehen lassen!" Das Foto (Claudia Heysel) zeigt Joe Monaghan, Anna-Maria Tasarz und Damen des Ballettensembles.