11.12.2013 | In Halle wie in anderen Städten Sachsen-Anhalts rumort es gewaltig: Geplante Kürzungen in Millionenhöhe gefährden die Theaterhäuser und treiben Theater-Beschäftigte ebenso wie -Liebhaber protestierend auf die Straße. Die schwierige Situation hindert Halles Opernintendanten Axel Köhler nicht daran, spannendes Musiktheater auf die Bühne zu bringen. Mit "Schahrazade" inszenierte er nun das Werk eines in Vergessenheit geratenen, von den Nazis geschmähten Komponisten. Bernhard Sekles schrieb seine Oper 1917, sie wurde mehrfach von führenden Häusern in Deutschland aufgeführt, bevor die neuen Herrscher sie 1933 verboten. Sekles verlor sein Amt als Leiter des Hoch’schen Konservatoriums in Frankfurt und starb 1934. Um die Premiere herum realisierte die Oper Halle ein informatives Symposium sowie weitere Konzerte. Unterschiedliche Stimmen gab es bei der künstlerischen Bewertung des Werks, die Ausgrabung und Wiederentdeckung fand aber viel Lob: "Schahrazade" galt lange Zeit als verschollen. "Die Staatskapelle Halle unter Josep Caballé-Domenech blühte im Verlauf des Abends schöner und schöner auf. Gleiches gilt für die Stimme von Anke Berndt als Schahrazade", schreibt im Übrigen die FAZ. Und das Publikum applaudierte begeistert. Das Foto (Theater, Oper und Orchester GmbH/Falk Wenzel) zeigt Gerd Vogel als Schahryar und Anke Berndt als Schahrazade.