Die Frage, ob man ein Stück, das die Auseinandersetzung des Volkes Israel mit den Bewohnern von Gaza thematisiere, angesichts des gerade wütenden Konflikts angemessen auf die Bühne bringen könne, beantwortet die Rhein-Zeitung gleich selbst: "Man kann, wenn man es so respektvoll und klug anstellt wie Waltraud Lehner." Die Regisseurin erlaubt sich kein Urteil über die einander bekriegenden Gruppierungen, die Zugehörigkeit zu der einen oder anderen scheint fast zufällig zu sein. Samson, der starke Anführer der Hebräer, führt sein Volk erst aus der Gefangenschaft, lässt sich dann aber von Dalila, der Priesterin des Gottes Dagon, verführen und wird von ihr zum Sklaven gemacht. Er fleht für sein Volk - und erhält am Ende seine Stärke zurück. Diese kriegerische Oper von Camille Saint-Sa[<ё>]ns hatte nun in Koblenz Premiere und feierte auch musikalische Erfolge. Dirigent Joseph Bousso habe sein bisher bestes Dirigat am Haus gezeigt, heißt es in der Rhein-Zeitung. "Und eigentlich hat die Oper noch eine dritte Hauptperson: den Chor. Er legt in der Einstudierung von Ulrich Zippelius Ehre ein: Haus- und Extrachor präsentieren sich prächtig präpariert und spielfreudig." Das Foto (Matthias Baus) zeigt Jongmin Lim als Abimelech, Monica Mascus als Dalila, den Opernchor und den Extrachor.