"Die Sache Makropulos" in Bremen

"Die Sache Makropulos" in Bremen

22.11.2012 | Die Bremer Premiere des ergreifenden Musiktheaterwerks von Leoš Janáček stand unter keinem guten Stern. Erkältungsbedingt waren zunächst zahlreiche Sänger schlecht disponiert, hatten sich aber bis zum großen Tag im Großen und Ganzen wieder erholt. Dass sich Patricia Andress, die die zentrale Rolle der Emilia Marty verkörpert, kurz vor dem Premierenabend ein Knie und ein Fußgelenk brach, war dagegen nicht so schnell zu reparieren. Regisseurin Anna-Sophie Mahler machte aus der Not eine Tugend und ließ Andress von Anfang bis Ende im Rollstuhl auftreten: Was für die Sängerin eine körperliche Herausforderung der besonderen Art wurde, kam beim Publikum überzeugend an. Denn wenn Emilia zu Beginn ihres Daseins auch eine junge und lebenslustige Frau ist, so wird sie im Verlauf der Geschichte - mit über 300 Jahren zwar noch immer jung und von Männern umschwärmt, aber doch einsam - zur Leidenden. Da passt der Rollstuhl wieder ins Geschehen: eine "Metapher für eine gebrochene verhärmte Seele", nennt ihn die Nordwestzeitung. Patricia Andress bewältigte die Situation jedenfalls großartig. Neben ihr meisterte das ganze Ensemble seine Aufgabe überzeugend. "Das Theater Bremen hat bewiesen, dass es sich trotzdem nicht unterkriegen lässt", berichtet Radio Bremen und bilanziert: "Ein ergreifender Abend, den Opernfreunde nicht verpassen sollten." Und die Nordwestzeitung lobt die musikalische Leitung durch Clemens Heil: "Eine mitreißende Wiedergabe" heißt es dort. Foto: Jörg Landsberg

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