07.04.2014 | Das Theater Heidelberg brachte die deutsche Erstaufführung der Oper "Rumor" von Christian Jost auf die Bühne. Nach einem Roman von Guillermo Arriaga wird die Geschichte eines vermeintlichen Mörders erzählt, der wiederum getötet werden soll. Es geht um den Einzelnen in der Gemeinschaft und eine kollektive Wirklichkeit, die mit objektiver Wahrheit nicht unbedingt etwas zu tun hat. Jost schreibt keine Avantgarde-Musik, sondern eine eingängige, das Heidelberger Publikum offenbar begeisternde Musik: "Musik, die zugänglich ist", wie GMD Yordan Kamdzhalov im Interview mit der Rhein-Neckar-Zeitung den Komponisten zitiert. "Besonders die Chorsätze sind einzigartig", erklärt der Dirigent zudem. Auch der Rezensent der Zeitung schreibt: "Der eigentliche Protagonist dieser Oper ist der Chor." Und dieser sei "von Jan Schwaiger und von Anna Töller bestens vorbereitet worden". "Der hier extrem geforderte, teils solistisch geführte Chor vollbringt, einstudiert von Anna Töller, eine echte Bravourleistung", berichtet auch die Deutsche Bühne. Einhellig loben die Kritiker diese Heidelberger Erstauffühung: Sie "geriet also in allen Punkten zu einer deutschen Erstaufführung nach Maß und kann sich hören und sehen lassen" (Rhein-Neckar-Zeitung). "Es ist erstaunlich, was Operndirektor Heribert Germeshausen und das Theater Heidelberg hier erneut auf die Beine stellen" (Mannheimer Morgen). Und die Deutsche Bühne meint: "Die Oper Heidelberg hat manch größerem Haus wieder einmal gezeigt, was Mut und Professionalität in der Provinz vermögen. Chapeau!" Das Foto (Florian Merdes) zeigt James Homann als "Der Fremde".