20.03.2013 | Richard Wagners Frühwerk am Niederrhein: Das Projekt stieß im Vorhinein nicht überall auf große Erwartungen. Hat doch der Meister hier seine ihm eigene Klang- und Formsprache noch nicht gefunden. Eher steht "Rienzi" in der Tradition der Grand Opéra (das Werk sei "Meyerbeers schlechteste Oper", hatte Charles Rosen Anfang der 80er-Jahre erklärt). Aber: "Am Theater Krefeld wird Wagners ‚Rienzi‘ zu einer besseren Oper, als man dieses Frühwerk eigentlich in Erinnerung hat", leitet "Oper & Tanz" seine Kritik ein. Das positive Urteil findet allgemein Zustimmung. Rienzi, der Tribun, der anfangs "am Ohr" des Volkes regieren will, sich aber unter dem Eindruck seiner Macht immer mehr "zum Agitator mutiert" (Oper&Tanz), endet kläglich. Anders das Opernwagnis in Krefeld: "So faszinierend und aktuell kann Wagner sein", titelt die Rheinische Post. "Die Regie findet kluge Bilder für ein musikalisches Monstrum", wird in der Westdeutschen Zeitung die Regiearbeit Matthias Oldags bewertet. Auch musikalisch gibt es großes Lob. Und immer wieder findet die Chorleistung besondere Erwähnung: "Dieser klang nicht nur präzise und prachtvoll, sondern stellte mit seinen vielschichtigen Aktionen auf der Bühne einen wesentlichen Teil der Inszenierung dar", schreibt der "Opernfreund". Und die Deutsche Bühne meint: "Furios der Chor, darstellerisch hoch engagiert, musikalisch bestens einstudiert." Schließlich Oper & Tanz: "Der von Maria Benyumova einstudierte verstärkte Chor singt mit einer explosiven Kraft und Brisanz sondergleichen." Die begeisterten Ovationen des Publikums galten allen Beteiligten. Das Foto (Matthias Stutte) zeigt den herausragenden Carsten Süss als Cola Rienzi.