"Riemannoper" in Halle

"Riemannoper" in Halle

09.01.2012 | 1988 uraufgeführt, widmet sich die Oper von Tom Johnson einem zunächst vermeintlich untauglichen Opernthema: Basis der "Handlung" ist Hugo Riemanns 1882 erstmals herausgegebenes und seither ständig neu aufgelegtes und aktualisiertes Musiklexikon. Die vier Sänger führen einzelne von Johnson aufgegriffene Lexikon-Artikel musikalisch und durchaus auch spielerisch vor, wobei der Komponist Regisseur und Darstellern recht freie Hand in der Interpretation lässt. Der Künstlerische Leiter der Oper Halle, Axel Köhler, hatte die nahe liegende Idee, das Stück zu einer Farce zu gestalten, die den aktuellen Musiktheaterbetrieb - angesichts allüberall drohender Einsparungen - aufs Korn nimmt. Die vier Sänger werden zu Konkurrenten und verlieren sich in ihren Rivalitäten und Streitereien ebenso wie in Liebesverwicklungen. Höchst aktuell singen sie gegeneinander, um ihre Position zu festigen und nicht weggespart zu werden. "In der spartanischen Ausstattung von Petra Ziegenhorn und unter der musikalischen Leitung der Pianistin Katrin Wittrisch singen und spielen sich Marie-Friederike Schöder, Sandra Maxheimer, Michael Smallwood und Gerd Vogel mit selbstverständlichem Können und sichtlichem Vergnügen durch die Seiten des Buches", schreibt die Mitteldeutsche Zeitung. Das Publikum dankte der gelungenen, durchaus auch kabarettistisch geprägten Vorstellung, mit großem Beifall. Foto: Gert Kiermeyer

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