17.05.2013 | Das Rheingold sei "nicht nur der kürzeste, sondern vielleicht auch der komödiantischste Teil des gesamten ‚Rings‘. Götter sind eben auch nur Menschen…" So führt die Oper Leipzig in den Vorabend der Wagnerschen Tetralogie ein. Es ist der erste "Ring" in Leipzig seit 40 Jahren. Bis 2016 soll jedes Jahr eine weitere Ringoper hinzukommen. "In diesem Ring ist der Mensch das Maß. Moralisch, politisch wird dieses Theater, weil Individuen pars pro toto stehen", schreibt die Leipziger Volkszeitung. Eine Besonderheit im Leipziger "Rheingold": Es wird getanzt - obwohl Richard Wagner selbst das Ballett nicht mochte. Allerdings, so kritisiert der Rezensent im Bayerischen Rundfunk, sei es "riskant, die Gefühle der Tänzer zu versinnbildlichen, statt die Sänger selbst zu intensivem Schauspiel zu motivieren". Das Bühnenbild, ein sich im Verfall befindliches Schloss, zeigt von Anfang an, dass sich die Götter ihrer "Dämmerung" zuneigen. Von einer "Soliden Ensembleleistung" berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. "Dirigent Ulf Schirmer ging sehr ruppig, rau, rhythmisch, also sehr deutsch an seine Aufgabe heran… Er betonte mehr den Zukunftsmusiker Wagner: Lautstark, kontrastreich, überzeugend", urteilt der Bayerische Rundfunk. Einig sind sich die Kritiker in ihrem höchsten Lob für Thomas Mohr als Darsteller des Loge. Das Publikum bedachte den Premierenabend mit lang anhaltendem Applaus, durchmischt mit wenigen Buh-Rufen. Das Foto (Tom Schulze) zeigt Stephan Klemm als Fasolt, James Moellenhoff als Fafner, Sandra Trattnigg als Freia und Karin Lovelius als Fricka.