"Peter Grimes" in Koblenz

Inzwischen kann man wirklich nicht mehr von einer „selten gespielten“ Oper sprechen: Benjamin Brittens „Peter Grimes“ findet immer häufiger den Weg auf deutsche Opernbühnen. Das mächtige Werk, das dem Orchester, vor allem aber auch dem Chor eine Hauptrolle zugesteht, dreht sich um den eigenbrötlerischen Fischer Peter Grimes, dem die ziemlich dumpfe Dorfgemeinde zunächst skeptisch, im Verlauf der Geschichte zunehmend feindseliger begegnet. Lediglich zwei Menschen halten zu ihm, ein alternder Kapitän und die Lehrerin Ellen Orford, was ihr aber nicht so richtig gedankt wird. Erzählt wird hier auch von den Vorurteilen einer Gemeinschaft, die sich dem Einzelnen, Anderen gegenüber stellt. In Koblenz hatte „Peter Grimes“ jetzt in der Inszenierung von Markus Dietze Premiere. Das gelang, wie das jubelnde Publikum ebenso befand wie der Rezensent von der Rhein Zeitung, der von der „instruktiven Regie“ und von einer „großartigen Gesamtleistung“ berichtet und der außerdem meint: „Ulrich Zippelius hat Opern- und Extrachor perfekt einstudiert, von der Wucht eines tönenden Fanals in den markerschütternden „Peter Grimes“-Rufen des letzten Akts bis hin zu den impressionistisch gedeckten Fernfarben ist alles Wesentliche präsent.“ Das Fazit: „Uneingeschränkt und unbedingt sehenswert“. Das Foto (Matthias Baus für das Theater Koblenz) zeigt Ray M. Wade Jr., Kai Uwe Schöler, Jongmin Lim, Opernchor und Extrachor.

Zur Premierenübersicht