04.09.2012 | Das Theater Lübeck stimmt sich aufs Wagner-Jahr 2013 ein - mit einer Neu-Inszenierung des "Parsifal": Ein großes Unterfangen für ein relativ kleines Haus. Zu den Solisten des Ensembles kamen einige Gäste, und alle machten ihre Sache gut. "Der Erfolgsregisseur des Lübecker Rings, Anthony Pilavachi, spürt den hintergründigen Themen nach, die Wagner in seinem mythisch vielschichtigen Erlösungsdrama anspricht", heißt es auf der Webseite des Theaters. Dabei sei Erlösung nicht nur als christliche Symbolsprache gedacht, sondern erhalte auch eine persönlich-individuelle Dimension: "Wagner sprach von seinem ‚Weltabschiedswerk‘, seinem ‚Testament‘, was es dann auch tatsächlich wurde." Die Kieler Nachrichten loben den Entwurf des Regisseurs: "Wie schon in der Lübecker ‚Ring‘-Inszenierung hat Regisseur Anthony Pilavachi auch den ‚Parsifal‘ kräftig entstaubt und vom Pathos befreit, ohne trivial zu werden", schreibt der Rezensent. Musikalisch überzeugten nicht nur die Solisten, sondern auch die Kollektive. "Großartig auch, wie Generalmusikdirektor Roman Brogli-Sacher die Musik aufrauschen lässt… Bestens disponiert spielt das Orchester nach der Sommerpause… Dazu der Chor, groß besetzt, von Joseph Feigl einstudiert", ist auf HL-live zu lesen. Das Premieren-Publikum war begeistert. Unser Foto (Oliver Fantitsc) zeigt Richard Decker (Parsifal), Gerard Quinn (Amfortas), Johan Hyunbong Choi (2. Gralsritter), Albert Pesendorfer (Gurnemanz), Herren des Chores und Extrachores des Theater Lübeck.