07.11.2012 | "Regisseur Philipp Stölzl kritisiert Richard Wagners ‚Privat-Christentum‘ und ärgert das Berliner Opernpublikum", schreibt die FAZ zur neuen "Parsifal"-Inszenierung, die die Jubiläums-Feierlichkeiten der nun 100 Jahre alten Deutschen Oper krönen soll. Stölzl kommt vom Film, hat unter anderem Musikvideos für Rammstein, Marius Müller-Westernhagen, Die Ärzte, Die toten Hosen, Madonna, Mick Jagger und Luciano Pavarotti produziert. Inzwischen dreht er auch Spielfilme - und inszeniert Opern. Zuletzt an der Deutschen Oper siedelte er Wagners "Rienzi" auf dem Obersalzberg an… Sein "Parsifal" schied die Geister. Vor allem die Idee, das Opern-Geschehen mit der Kreuzigungs-Geschichte Jesu Christi zu umrahmen, stieß nicht nur auf Gegenliebe. Buhrufe aus dem Publikum musste sich das Inszenierungsteam daher am Schluss anhören. Großer Applaus aber für den musikalischen Teil des Abends. Evelyn Herlitzius als Kundry wird als "Fixstern des Abends" (Tagesspiegel) bezeichnet. Klaus Florian Vogt ist Parsifal und "meistert die Partie mit glockenklarem, sauberen Tenor" (Berliner Zeitung). Vor allem aber Donald Runnicles am Pult darf sich über begeistertes Lob sowohl aus dem Publikum als auch in den Medien freuen. "Der Generalmusikdirektor der Deutschen Oper (…) erreicht mit seinem Orchester im ‚Parsifal‘ eine neue Stufe gemeinsamen Musizierens", heißt es wiederum in Tagesspiegel. Und die FAZ meint: "Donald Runnicles erzielt am Pult des Orchesters der Deutschen Oper Berlin einen gut durchhörbaren, symphonisch ernsten Klang in somnambuler Langsamkeit." Das Fazit der Berliner Zeitung lautet: "Zum 100. Geburtstag hat sich die Deutsche Oper im Wettstreit der Berliner Opernhäuser zurückgemeldet." Foto: Matthias Baus